2014-09-21 16:56:13

Libanon: Maronitenpatriarch kritisiert Verfassungsverstöße


Libanons Maronitenpatriarch Bechara Rai hat erneut Verzögerungen bei der Wahl eines Staatspräsidenten kritisiert. Der von den Politikern betriebene Autoritarismus führe zu eklatanten Verfassungsverstößen und zur Nicht-Wahl eines Präsidenten, sagte Rai laut Tageszeitung „Naharnet“ in seiner Sonntagspredigt. Unter Autoritarismus versteht die Politikwissenschaft eine
Herrschaftspraxis zwischen Demokratie und Diktatur. Seit die Amtszeit von Michel Suleiman am 25. Mai endete, ist der Libanon ohne Staatsoberhaupt. Bislang scheiterten mehrere Versuche im Parlament, sich auf einen Nachfolger zu verständigen.

Den Politikern sei vielleicht nicht bewusst, dass der Präsident Symbol der Einheit des Landes sei, so Rai laut Bericht. Vielleicht gehe es ihnen aber auch darum, Chaos ins Land zu bringen, um Korruption zu vertuschen. Der Patriarch rief dazu auf, alle persönlichen und konfessionellen Interessen beiseitezulegen.

Gleichzeitig verurteilte er die Tötung eines weiteren libanesischen Soldaten durch islamistische Terrorgruppen und rief dazu auf, den salafistisch-islamistischen Gruppen und ihren unmenschlichen
Praktiken ein Ende zu setzen. Islamisten hatten im nordlibanesischen Grenzort Arsal mehrere libanesische Sicherheitskräfte gefangen genommen und drei von ihnen getötet.


(kna 21.09.2014 mc)








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