Das ist ein „Versuch, die palästinensischen Christen von anderen Palästinensern abzugrenzen“.
So beurteilen die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes den Beschluss des israelischen
Innenministeriums, dass Christen künftig in ihren Ausweisen die Bezeichnung „aramäisch“
hinzufügen können. Das Wort „aramäisch“ soll die Bezeichnung „arabisch“ für palästinensische
Christen mit israelischer Staatsbürgerschaft ersetzen. Die Justitia-et-Pax-Kommission
der katholischen Bischöfe hält die Maßnahme, die rund 200 christlichen Familien zugute
kommen würde, für ideologisch. Sie sprechen von einer „künstlichen“ und „politischen“
Operation: Eine antike Identität werde instrumentalisiert, um Christen in Israel eine
separate Nationalität zu geben. Wörtlich schreiben die Bischöfe: „Die aramäische Sprache
war jahrhundertelang die Sprache der Juden – so lange, bis die hebräische Sprache
Ende des 19. Jahrhunderts erneut eingeführt wurde. Die Araber sprachen im Laufe der
Jahrhunderte Aramäisch, Griechisch und Arabisch, bis sich schließlich endgültig die
arabische Sprache durchsetzte. Wir sind heute in Israel palästinensische Araber.“