Das Gedenken an die
Märtyrer des Kommunismus in Albanien stand im Mittelpunkt des Gottesdienstes, den
Papst Franziskus am Sonntag in Tirana am Mutter-Teresa Platz gefeiert hat.Vor zehntausenden
Gläubigen lobte er den Bekennermut der Glaubenszeugen und ermutigte zu missionarischem
Geist.
In seiner Predigt bezeichnet der Papst die Jahre des kommunistischen
Regimes als „Jahrzehnte entsetzlicher Leiden und härtester Verfolgungen gegen Katholiken,
Orthodoxe und Muslime“. Albanien sei ein Land der Märtyrer gewesen:
„Es
hat nicht an Beweisen großen Mutes und klarer Konsequenz beim Bekennen des Glaubens
gefehlt. Wie viele Christen haben sich den Drohungen nicht gebeugt, sondern haben
den eingeschlagenen Weg ohne Zögern fortgesetzt! Im Geiste versetzte ich mich an jene
Friedhofsmauer von Scutari – ein Ort, der zum Symbol des Martyriums der Katholiken
geworden ist –, wo die Erschießungen vorgenommen wurden, und innerlich erschüttert
lege ich die Blumen des Gebetes und des dankbaren und unvergänglichen Gedenkens nieder.“
In
keinem anderen osteuropäischen Land wurden Katholiken und Angehörige anderer Religionsgemeinschaften
vor dem Zusammenbruch des Ostblocks so brutal unterdrückt wie in Albanien. Das Land
hatte sich 1967 zum „ersten atheistischen Staat der Welt“ erklärt.
Besonders
wandte er sich an die Jugendlichen. Wo Jugend ist, da sei Hoffnung, so der Papst.
Ihr Zeugnis könne ein Vorbild für Europa sein. In Anspielung auf den Adler im Wappen
Albaniens, der sich um seine Jungen kümmere, sagte er:
„Vergesst nicht
den Adler. Der Adler vergisst nicht sein Nest, sondern fliegt in die Höhe. Fliegt
in die Höhe! Geht hoch! Ich bin gekommen, um die jungen Generationen mit einzubeziehen
und euch beharrlich vom Wort Gottes zu nähren, indem ihr eure Herzen öffnet Christus,
Gott, dem Evangelium, der Begegnung mit Gott und der Begegnung untereinander, wie
ihr es tut und mit dem ihr ein Zeugnis gibt für ganz Europa.“