Saudi-Arabien: Erneut Übergriff der Polizei gegen Christen
Erneut ist es in dem Land zu einem Übergriff der „Religionspolizei“ gegen Christen
gekommen. Wie die Nachrichtenagentur „Mideast Christian News“ berichtet, wurde in
der Ölstadt Khafji an der Grenze zu Kuwait ein Haus umstellt; der Eigentümer - ein
Inder - und 26 weitere Personen mit „Migrationshintergrund“ wurden verhaftet, weil
sie zu einem christlichen Gebetsgottesdienst zusammengekommen waren. Unter den Festgenommenen
waren auch Frauen und Kinder. Bibeln und Musikinstrumente wurden konfisziert. Ein
Nachbar hatte den Religionspolizisten den Tipp gegeben, dass es im Haus des Inders
im Stadtteil Al-Aziziya christliche Gebetstreffen gebe.
Wegen der Arbeitsplätze
in der Ölindustrie haben sich in Khafji viele Arbeitsmigranten aus asiatischen Ländern
angesiedelt, nicht wenige von ihnen sind Christen. Sie haben keine Möglichkeit, ihren
Glauben zu leben. In Saudi-Arabien besteht keine Religionsfreiheit; jeder christliche
Gottesdienst (auch in Privathäusern) ist untersagt, ebenso die Einfuhr von Bibeln,
Gebetbüchern, Kreuzen oder Ikonen.
In Washington sagte Nina Shea, die Direktorin
des Hudson Institute's Center for Religious Freedom, Saudi-Arabien sei das einzige
Land der Welt, in dem das Christentum offiziell verboten sei. Dieses Verbot werde
- auch mit Hilfe der Religionspolizei - rigoros durchgesetzt. Millionen von christlichen
Arbeitsmigranten seien davon betroffen. Maßnahmen der Religionspolizei konzentrierten
sich in vor allem auf Bürger von asiatischen und afrikanischen Staaten „mit schwachen
Regierungen“.