2014-09-19 13:18:56

EU: „Das Soziale immer mit bedenken"


Kardinal Reinhard Marx fordert ein sozialeres Europa. In Madrid eröffnete der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (ComECE) die Zweiten Katholischen Sozialtage für Europa. Dabei benannte Kardinal Marx fünf soziale Herausforderungen, mit denen sich Gesellschaft und Kirche in Europa noch stärker auseinandersetzen müssen: die Jugendarbeitslosigkeit, die derzeitige europäische Krise, der demographische Wandel, Migration und Menschenhandel. Wirtschafts- und Sozialpolitik ließen sich in Europa nicht voneinander trennen. Bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen müsse das Soziale aber immer mitbedacht werden, so der Kardinal. Der Markt brauche dabei „klare Regeln, die wiederum politisch gesetzt werden müssen. Deshalb muss Ordnungspolitik die Grundlage eines sozialen Europas sein.“

Kardinal Marx ermutigte insbesondere die katholischen Laien, sich verstärkt in die europäische Politik einzubringen und die Soziallehre der Kirche im politischen Raum zu verbreiten und zu vertreten: „Die Wirksamkeit der Soziallehre der Kirche hängt vor allem auch davon ab, ob sich Christen finden, die sich für das Gemeinwesen Europa engagieren und christlich-soziale Politik betreiben. Die europaweite Vernetzung katholischer Laien in der Politik ist sicherlich ein Bereich, in dem wir uns als Kirche stärker engagieren müssen“, hob Kardinal Marx hervor. Europa bleibe immer ein „Projekt des Friedens, der Freiheit und der Versöhnung – auch und gerade in den außenpolitisch schwierigen Zeiten des Jahres 2014.”

Das Großevent der Katholischen Sozialtage für Europa sieht Gebetestreffen, Diskussionsrunden und Reden von mehr als 180 Vertreter und Protagonisten der europäischen Kirche vor. Die gesamte Veranstaltung, welche von 18. September bis 22. September in Madrid stattfindet, widmet sich dem Thema: „Der christliche Glaube und die Zukunft Europas“ und soll sich über Ländergrenzen hinwegsetzen. Mehr als 28 Länder nehmen an den Sozialtagen teil.

(pm 19.09.2014 gs)








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