2014-09-19 12:29:45

China: Angeblicher Papstbrief sorgt für Aufmerksamkeit


Katholische Internetseiten in der Volksrepublik China berichten über einen handschriftlichen Brief von Papst Franziskus an den chinesischen Präsidenten. Darin habe der Papst Xi Jinping in den Vatikan eingeladen, um miteinander über den Frieden in einer multipolaren Welt zu sprechen. Der Vatikan hat die Existenz des Briefes bisher nicht bestätigt, staatliche chinesische Medien übergehen ihn mit Schweigen. Franziskus hatte auf dem Rückflug von Korea gesagt, er selbst hätte durchaus Lust zu einer Reise nach China, „schon morgen".

Wie die katholische Nachrichtenagentur asianews berichtet, verbinden viele Katholiken in China Hoffnungen mit dem Brief. Ein Priester wird mit der Einschätzung zitiert, es sei geschickt, Präsident Xi „zunächst einmal als wichtigen Führer anzuerkennen“ und mit ihm das Gespräch über internationale Fragen zu suchen. Über die Probleme der Kirche in China könne der Papst mit Xi noch nicht gleich reden, das könne erst zu einem späteren Zeitpunkt versucht werden.

Erstmals aufgetaucht war die Geschichte von dem Brief in Medien der argentinischen Heimat von Papst Franziskus. Danach hat sich der Papst Anfang September im Vatikan mit einem peronistischen Politiker aus Argentinien und mit einem Repräsentanten der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Südamerika beraten. Dabei sei man sich schnell einig gewesen, dass der Vatikan auf die Volksrepublik China zugehen und sich um bessere Kontakte bemühen müsse.

Die Volksrepublik China gehört zu den wenigen Staaten, zu denen der Heilige Stuhl keine diplomatischen Beziehungen unterhält. Bei einer Reise nach Südkorea hat Papst Franziskus im August deutlich gemacht, dass ihm an einem besseren Verhältnis zu Peking liegt. Mit einer Veröffentlichung des Papst-Briefes – falls es ihn denn wirklich gibt – durch den Vatikan ist nicht zu rechnen. Mit einer schnellen Antwort aus Peking auch nicht. Aber ein Ping-pong (so formuliert Asianews) ist, vielleicht, in Gang gekommen. Die Agentur rät dem Papst allerdings, nicht nur auf einem Feld zu spielen, sprich: nicht nur den Kontakt zu Präsident Xi zu suchen, sondern am Thema China in vielfältiger Hinsicht dranzubleiben.


(asianews 19.09.2014 sk)








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