2014-09-18 11:33:50

Papstmesse: „Sich der Liebkosung Jesu öffnen“


RealAudioMP3 Wer seine Sünden bereut, der öffnet sich damit dem Heil und der „Liebkosung Jesu“. Das sagte Papst Franziskus am Donnerstag in seiner Frühmesse im Vatikan. Er sprach über das Lukas-Evangelium, das davon berichtet, wie „eine Sünderin“ Jesus die Füße salbt. Jesus sei damals im Haus eines Pharisäers zu Gast gewesen, gab Franziskus zu bedenken; dieser sei sicher „kein übler Mensch“ gewesen, aber mit seiner Art, innerlich sowohl über Jesus, wie über die Sünderin zu urteilen, sei ihm das Wesentliche entgangen.

„Er versteht die elementaren Gesten nicht: die elementaren Gesten der Leute. Vielleicht hatte dieser Mann vergessen, wie man ein Kind streichelt, wie man eine Großmutter tröstet. In seinen Theorien und Gedanken, in seinen Aktivitäten hatte er die wesentlichen Gesten des Lebens vergessen, die ersten Gesten von uns allen, die wir gleich nach der Geburt von unseren Eltern erlebt haben.“

Jesus weist, formulierte der Papst, den Pharisäer „mit Demut und Zärtlichkeit“ zurecht; er lege dabei viel Geduld an den Tag. Und dann habe der Herr zur Sünderin gesagt: ‚Deine Sünden sind dir vergeben... Dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden!’

„Das Wort Heil (bzw. geholfen) – ‚Dein Glaube hat dir geholfen’ – sagt er nur zu der Frau, die eine Sünderin ist. Und er sagt es ihr, weil sie dazu imstande gewesen war, über ihre Sünden zu weinen und ihre Sünden zu bekennen. Jesus sagt das nicht zu den umstehenden Leuten, die sich nicht für Sünder hielten. Die Leute dachten, die Zöllner, die Prostituierten seien die Sünder. Jesus sagt dieses Wort – ‚Du bist gerettet, du hast dich gerettet’ – nur zu dieser Frau, die ihr Herz zu öffnen und sich als Sünderin zu bekennen versteht. Das Heil gelangt nur in unser Herz, wenn wir das Herz der Wahrheit unserer Sünden öffnen.“

Der „bevorzugte Ort“, wo wir Jesus begegneten, seien „unsere Sünden“, so der Papst eindringlich. Das höre sich zwar „wie eine Häresie“ an, aber auch Paulus habe das so gesehen. Der Völkerapostel habe sich nämlich nur zweier Dinge gerühmt: seiner Sünden und seines Retters Jesus.

„Dass wir unsere Sünden bekennen, unser Elend erkennen, genau das ist die Tür, die sich öffnet für die Liebkosung Jesu, für die Vergebung Jesu. Er sagt dir dann ‚Geh in Frieden, dein Glaube hat dir geholfen’, weil du so mutig warst, dein Herz für den zu öffnen, der allein dich retten kann.“

(rv 18.09.2014 sk)








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