Schweiz: Orientalische Kirchen rufen erneut um Hilfe
Oberhäupter mehrerer orientalischer Kirchen haben die Weltgemeinschaft erneut zur
Hilfe gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ aufgerufen. Die Niederschlagung der
Islamisten im Irak und in Syrien bleibe die „oberste Priorität“, heißt es in einer
gemeinsamen Stellungnahme der Patriarchen und Erzbischöfe, die am Dienstagabend vom
Büro des vatikanischen Beobachters bei den UN-Organisationen in Genf verbreitet wurde.
Ein Eingreifen zum Schutz der Bedrängten sei eine „Pflicht“ der Vereinten Nationen.
Auf die Frage ausländischer Militärunterstützung gehen die Kirchenvertreter nicht
ein.
Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) bedrohe nicht nur Christen und
andere religiöse sowie ethnische Gruppen, sondern sei auch eine Gefahr für den ganzen
Nahen Osten und die internationale Gemeinschaft. „Wenn diese Ideologie nicht entschieden
verurteilt und wirksam vernichtet wird, zerstört sie das ganze System der Menschenrechte
und schafft einen gefährlichen Präzedenzfall der Gleichgültigkeit“, so die Erklärung.
Die Massaker und Gräueltaten des IS stellten „Verbrechen gegen die Menschlichkeit
dar“.
Von der Staatengemeinschaft verlangten die Kirchenführer humanitäre und
finanzielle sowie soziale Unterstützung. Die Hilfe sei umso dringender, da der Winter
bevorstehe. Zudem müsse die internationale Gemeinschaft eine Rückkehr der Vertriebenen
in ihre Häuser und zu ihrem Besitz ermöglichen.
Unterzeichnet wurde der Appell
unter anderem vom Patriarchen der chaldäisch-katholischen Kirche in Bagdad, Louis
Raphael I. Sako, vom Patriarchen der syrisch-katholischen Kirche Ignatius Joseph III.
Younan in Beirut und dem syrisch-orthodoxen Erzbischof von Mossul, Nicodemus Daoud
Sharaf.