Die Doktrin der katholischen Kirche muss der menschlichen Realität und dem Alltag
der Familien Rechnung tragen. Das betont mit Blick auf die in 2014 und 2015 anstehenden
Familiensynoden im Vatikan der Bischof von Antwerpen, Johan Bonny. Im Gespräch mit
der italienischen Nachrichtenagentur ansa erinnert der belgische Bischof daran, dass
kirchliche Lehre und Pastoral sich gegenseitig bereichern müssen: „Es war immer so
in der Tradition der Kirche, dass die Doktrin im Dialog mit dem Leben geschaffen und
das Leben im Dialog mit der Doktrin gelebt wird.“
Bischof von Antwerpen:
„Die Gefühle der Familie sind weltweit gleich, aber die Situation ist anders“
Weiter
betont er die Vielfalt des Ehe- und Familienlebens weltweit – der Wunsch nach Familie
übersetze sich in verschiedene Formen: „Wie wir hier in Nordeuropa Familie leben ist
anders als in Südeuropa oder Afrika und Lateinamerika. Die tiefsten Gefühle von Männern
und Frauen sind in der ganzen Welt gleich, doch die Situation der Familie ist nicht
dieselbe.“ Diese Komplexität müssten die Familiensynoden einbeziehen, so der Bischof,
und dafür müsse man die Beiträge von Paaren und Familien konkret anhören.
Bei
der kommenden Außerordentlichen Bischofsversammlung zu Fragen der Ehe- und Familienpastoral
können sich im kommenden Oktober 14 Ehepaare aus mehrheitlich nicht-europäischen Ländern
einbringen. 13 von ihnen wurden als Hörer zur Synode geladen, eines in der Kategorie
„Experten“.