2014-09-13 15:57:08

Österreich/Italien: Papstmesse war Friedensfeier


Als „starkes Zeichen des steten Eintretens des Papstes für den Frieden in der Welt“ hat der Kärntner Bischof Alois Schwarz den Besuch von Franziskus in der norditalienischen Gedenkstätte Redipuglia bezeichnet. Der völkerverbindende Gottesdienstes und das gemeinsame Gebet seien ein besonderes spirituelles Erlebnis gewesen, das ihn „tief bewegt und sehr beeindruckt“ habe, so der Diözesanbischof von Gurk-Klagenfurt, der mit dem Wiener Kardinal Christoph Schönborn, Bischofsvikar Werner Freistetter vom Militärordinariat und dem Botschafter beim Heiligen Stuhl, Alfons M. Kloss, Teil der österreichischen Delegation beim Papst war.

Gezeigt habe der Gottesdienst mit dem Papst die „große Kraft der Kirche, um Menschen über alle Grenzen hinweg zusammenzuführen und in einer Sprache, nämlich der des Evangeliums, um Frieden zu bitten“, so Bischof Schwarz. Papst Franziskus sei bei diesem Gebet um Frieden „"erster und wichtigster Vorbeter der Kirche“.

Berührt zeigte sich Bischof Schwarz über die „starke Kraft des gemeinsamen Gebetes“: Spürbar sei in Redipuglia die Hoffnung gewesen, „dass der Mensch dem Menschen zum Frieden verhilft“. Solche Gedenkfeiern seien wichtig, „damit Verlierer nicht Verlierer bleiben“ und um immer wieder bewusst zu machen, „dass alle, auch jene, die Gräueltaten begangen haben, vor Gott Rechenschaft ablegen müssen“.

Parallelen zog der Kärntner Bischof zu der Tradition der Dreiländerwallfahrten, mit denen Christen Italiens, Sloweniens und Österreichs ebenfalls Zeichen der Verständigung und des Friedens setzen. Mit dem Besuch von Papst Franziskus habe dieses Friedenszeichen nun eine „globale und weltumspannende Dimension“ bekommen.


Freistetter: Friedens- statt Gedenkfeier

Laut Bischofsvikar Freistetter ist es dem Papst in Redipuglia gelungen, „das Gedenken an die Toten einzuschließen in das große Gebet für den Frieden“. Anders als bei den Rückblicken der militärischen Gedenkfeiern für Gefallene sei der Gottesdienst ein „flammender Aufruf zum Frieden heute“ gewesen, so der Vertreter des Militärbischofs gegenüber „Kathpress“.

Die Stimmung der sehr einfach gehaltenen Zeremonie beschrieb Freistetter als „überraschend ruhig“ angesichts der rund 100.000 Mitfeiernden - als „besinnlich, würdig und auf den Inhalt des Treffens konzentriert“. Mit seiner einprägsamen Botschaft „Krieg ist Wahnsinn“ liege der Papst voll auf der Linie der katholischen Soziallehre, „mit einer grundsätzlichen Ablehnung des Krieges und dem leidenschaftlichen Aufruf zu Bekehrung der Herzen als Vorbedingung des Friedens“. Auf Differenzierungen etwa im Hinblick auf die Frage nach internationalen Einsätzen oder auf den IS-Terror in Nahost habe sich der Papst bewusst nicht eingelassen.


Sant’Egidio: Ermutigung für unsere Friedensarbeit

Als Ermutigung für die Friedensarbeit von Sant‘Egdio bezeichnete der Präsident der römischen Basisgemeinschaft die Papstpredigt bei der Messe in Redipuglia: „Die Worte des Papstes ermutigen uns, auf dem Weg weiterzugehen, den wir mit vielen friedensliebenden Frauen und Männern guten Willens eingeschlagen haben, die sich zur Überwindung von Konflikten einsetzen, die die Menschenfamilie immer noch trennen“, so Marco Impagliazzo in einer Presseerklärung von diesem Samstag. Die Anklage des Papstes gegen den „Wahnsinn des Krieges“ spreche Sant’Egidio aus dem Herzen. Impagliazzi verwies hier u.a. auf das vergangene internationale Friedenstreffen von Sant’Egidio in Antwerpen, an dem bis Mitte der Woche noch Religionsvertreter des Nahen Osten teilgenommen hatten.

(kap/pm 13.09.2014 pr)








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