Papst an kongolesische Bischöfe: Jugendpastoral intensivieren
Macht die Jugend stark gegen Gewalt - dazu hat der Papst die Bischöfe der Demokratischen
Republik Kongo ermuntert, die ihn an diesem Freitag im Rahmen in Privataudienz besuchten.
In seinem Redetext, den der Papst den Bischöfen übergab, sprach Franziskus auch das
Problem der Kindersoldaten an, die in der Region von bewaffneten Gruppen als Kämpfer
missbraucht werden. „Insbesondere Kinder und Jugendliche brauchen die Kraft
Gottes, um den vielfachen Versuchungen zu widerstehen, die aus der Unsicherheit ihres
Lebens herrühren und der Unmöglichkeit, zu lernen oder eine Arbeit zu finden. (…)
Mit Entsetzen denke ich vor allem an die Kinder und Jugendlichen, die von Milizen
gewaltsam rekrutiert und dazu gezwungen werden, ihre eigenen Landsleute umzubringen!
Ich möchte euch also dazu ermutigen, die Jugendpastoral zu vertiefen.“ Diesen
Kindern müsse „jede mögliche Hilfe“ zukommen - vor allem über Bildung, die überhaupt
das „effektivste Mittel gegen Gewalt, Ungleichheit und ethnische Konflikte“ sei, so
der Papst. Franziskus ermutigte die Bischöfe hier zum Ausbau ihrer pastoralen Aktivitäten
in öffentlichen und katholischen Schule, in Universitäten und den Gemeinden. Mit Blick
auf die Kriegserfahrungen und die Armut vieler Menschen in dem Land rief der Papst
auch zu einer Stärkung der Familie auf, die „Quelle von Brüderlichkeit, Fundament
und erster Weg des Friedens“ sei. Die Kirche müsse hier eine „Pastoral des Dialoges
und der Versöhnung auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft“ vorantreiben. Zielgruppe
einer Erziehung zum Gemeinwohl solle im Übrigen auch die Politik sein, so Franziskus
weiter: „Die Verantwortlichen der Nation können auch dabei unterstützt werden
, die christliche Lehre in ihr persönliches Leben und in die Ausübung ihrer Funktionen
im Dienst an Staat und Gesellschaft zu integrieren. In diesem Kontext geben das postsynodale
Schreiben Africae munus und die Apostolische Exhortation Evangelii gaudium eine wertvolle
Hilfe.“ Die Kirche des Landes sei „eine junge Kirche“, die stark wachse, so
der Papst weiter, der das 100-Jahr-Jubiläum der Missionierung des Landes ansprach.
Umso wichtiger sei es, auf Qualität bei der Glaubensweitergabe zu achten und „in der
Tiefe“ zu evangelisieren, erinnerte Franziskus: Das Wesentliche des Glaubens sei „keine
Frage der Zahlen“, sondern der bedingungslosen Hingabe an Gott. Darauf müsse etwa
beim kirchlichen Nachwuchs geachtet werden, um den sich die Bischöfe intensiv kümmern
sollten. (rv 12.09.2014 pr)