Die Bischöfe sollen die „Signale der Basis“ ernstnehmen. Das sagte der Präsident der
Schweizer Bischofskonferenz, Markus Büchel, im Gespräch mit der „Neuen Luzerner Zeitung“
in der Montagsausgabe. Gerade die Vatikan-Umfrage zur Familiensynode habe im deutschsprachigen
Raum eine große Kluft zwischen der Lebenspraxis von Katholiken und kirchlicher Morallehre
aufgezeigt. „Die Aufgabe der Bischöfe lautet, diese Signale ernst zu nehmen“, so der
St. Galler Bischof. „Wir müssen uns bewusst sein, dass sich viele Gläubige in einem
Spannungsfeld zwischen ihrer eigenen Situation und der römischen Lehre bewegen“, fügte
Büchel an. Viele Menschen empfänden die Haltung der Kirche als „starr“. Die katholische
Kirche müsse sich fragen, „wie sich die Theologie der Familie und der Partnerschaft
neu entwickeln kann“, sagte Büchel, der die Bischofskonferenz an der Synode vertreten
wird.
Gemischte Gefühle Der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz
sagte gegenüber der Zeitung, er habe „gemischte Erwartungen“, was die Weltbischofssynode
zur Familienpastoral betreffe. Es werde schwierig sein, die Familien- und Partnerschaftsbilder
aus den verschiedenen Kontinenten „auf einen Nenner zu bringen“.
Leitlinien
werden erst 2015 erarbeitet Die außerordentliche Weltbischofssynode zur
Familienseelsorge findet vom 5. bis 19. Oktober im Vatikan statt. Hierbei soll es
zunächst um eine Bestandsaufnahme der heutigen Lebenswirklichkeit von Katholiken sowie
der Akzeptanz der kirchlichen Lehre über Ehe, Familie und Sexualität gehen. Im Herbst
2015 folgt eine größere ordentliche Weltbischofssynode, die künftige Leitlinien erarbeiten
soll.