Türkei: Erdogan verlangt Gegenleistung für Priesterseminar
Zwei Moscheen für ein Seminar: Die Türkei verlangt eine Gegenleistung Griechenlands
für eine Wiedereröffnung des griechisch-orthodoxen Priesterseminars von Chalki, das
seit über 40 Jahren geschlossen ist. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan verwies
nach Medienberichten auf den Wunsch der Türkei, zwei Moscheen in Athen zu restaurieren.
Die griechische Regierung habe auf entsprechende Vorschläge nicht reagiert. An sich
sei eine Neueröffnung des orthodoxen Priesterseminars in der Türkei „kein Problem“,
zitierten die Berichte Erdogan, als dieser den türkischen Sektor der geteilten Insel
Zypern besuchte. Allerdings müsse Griechenland Wort halten und könne nicht immer nur
nehmen, ohne zu geben. Chalki bei Istanbul ist die einzige theologische Ausbildungsstätte
der griechisch-orthodoxen Kirche in der Türkei. Da der türkische Staat nur türkische
Staatsbürger als hohe Geistliche akzeptiert, muss das Patriarchat auf außerhalb der
Türkei ausgebildete Geistliche zurückgreifen. Die USA und die EU fordern seit langem
eine Wiedereröffnung der Schule von Chalki. Die griechisch-orthodoxe Minderheit in
der Türkei ist auf rund 3.000 Gläubige geschrumpft.