Amnesty international hat der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) systematischen
Völkermord vorgeworfen. Die sunnitische Organisation verübe Kriegsverbrechen insbesondere
gegen ethnische und religiöse Minderheiten wie Christen und Jesiden, darunter Massenhinrichtungen
und Entführungen, heißt es in einem am Dienstag in London veröffentlichten Bericht.
Männer und Jungen seien außerhalb der Dörfer gebracht und erschossen worden, heißt
es unter Berufung auf Überlebende der Massaker. Auch seien hunderte, wenn nicht tausende
von Frauen und Kindern entführt worden, seit der Islamische Staat die nordirakische
Region beim Sindschar-Gebirge unter Kontrolle habe. Viele von ihnen seien mit Vergewaltigung
bedroht und gezwungen worden, zum Islam zu konvertieren.
Es gebe klare Beweise
dafür, dass eine Welle ethnischer Säuberungen gegen Minderheiten über den Nordirak
hinwegschwappe, erklärte Amnesty. „Der Islamische Staat verübt verachtenswerte Verbrechen
und hat die ländlichen Regionen des Sindschar in blutgetränkte Killing Fields verwandelt.“
Ziel sei es, alle Spuren nicht-arabischer und nicht-sunnitischer Gesellschaften auszulöschen.
Deshalb würden auch schiitische und jesidische Gebetsstätten zerstört.
Konkret
hat Amnesty International nach eigener Darstellung Beweise für mehrere Massaker im
August. Dabei sei die Zahl der Toten in die Hunderte gegangen; die Opfer seien völlig
willkürlich ausgewählt worden.