Niederlande: Spendengelder reichen nicht für all die Krisen
Die vielen humanitären Katastrophen der vergangenen Monate führen dazu, dass die Fonds
internationaler Hilfswerke schwinden. Sie werden bald nicht mehr für die in aller
Welt von blutigen Konflikten betroffenen Menschen aufkommen können. Darauf weist Cordaid
hin, die niederländische Partnerorganisation von Caritas Internationalis. Millionen
Menschen in Syrien, Gaza, Südsudan und anderen Konfliktgebieten warteten auf Hilfe,
so das internationale Caritasnetzwerk. Zugleich gelinge es internationalen Hilfswerken
wie dem Roten Kreuz, Médecins sans Frontières und den UN-Hilfswerken kaum mehr, diese
Hilfsanforderungen zu bewältigen.
Der Leiter der Abteilung humanitäre Krisen
bei Caritas Internationalis, Albert de Haan, bestätigt wachsende Schwierigkeiten beim
Sammeln von Spenden für Konflikte, die inzwischen vom globalen Mediensystem vergessen
wurden: „Wir erhalten weniger Spenden”, so de Haan „für Hilfsprogramme in Mali, Niger
und anderen afrikanischen Ländern, in denen Konflikte herrschen. Wir sind auch in
Ländern tätig, für die die internationalen Medien das Interesse verloren haben, wie
Myanmar und die von Dürre betroffenen Länder der Sahel-Zone. Auch in diesen Regionen
reichen die zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht mehr aus, um so zu helfen, wie
wir dies gerne tun würden”. Nach Ansicht des führenden Miterbeiters von Caritas Internationalis
„führt die drastischen Reduzierung der staatlichen Mittel für Entwicklungs- und Nothilfe
dazu, dass die Lage heute zunehmend schwieriger wird”.