D: „Migration, ein Lernort zur Humanisierung der Menschheit"
Migration ist ein Ort von Theologie und Gotteserfahrung. Das sagte der Weihbischof
von Münster Dieter Geerlings bei einer Tagung mit dem Titel „Dem Fremden Heimat geben“,
die am Samstag in Münster zu Ende ging. Migration eröffne Christen einen neuen theologischen
Horizont, weil sie „nicht nur eine wirtschaftliche, ethische und politische Aufgabe,
sondern auch ein heilsgeschichtlich wichtiges Zeichen der Zeit“ sei, formulierte Geerlings.
Der Weihbischof benannte zwar eine praktische Kluft „zwischen Idealen wie der Fortsetzung
des Pfingstereignisses oder dem Aufbau einer neuen Menschheit“ und der real erlebten
Situation in der Gesellschaft. Dennoch sei Migration eine große Chance, den Blick
zu weiten, sich für Gerechtigkeit und Solidarität einzusetzen und Vielfalt und Verschiedenheit
friedlich zu leben: „Ein Lernort zur Humanisierung der Menschheit“, wie es die Wiener
Pastoraltheologin Regina Polak nenne. Zu der Tagung in Münster waren rund 20 mit der
Ausländerseelsorge bzw. –beratung befassten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz
Deutschland angereist.