Kustodie des Heiligen Landes: „Weiter verhandeln!“
Nachdem Israel die
Verhandlungen mit Palästina am Dienstag abgebrochen hat, geht im Nahen Osten die Angst
vor einem Wiederaufflammen des Konfliktes um. Die israelische Führung hatte die unter
Vermittlung von Ägypten stattfindenden Verhandlungen beendet, nachdem aus Gaza neue
Raketen abgeschossen worden waren, die in unbewohntem Gelände niedergingen. Die Kustodie
des Heiligen Landes nahm die Nachricht über den Abbruch der Verhandlungen mit Sorge
auf. Radio Vatikan erreichte telefonisch Pater Ibrahim Faltas in Jerusalem:
„Wir
hatten alle die Hoffnung, dass alles zu Ende wäre und dass die Waffenruhe verlängert
würde. Doch was jetzt passiert ist, ist wirklich beunruhigend. Um das Problem zu lösen,
braucht es die Hilfe der gesamten internationalen Gemeinschaft, die beide Seiten dazu
bringen muss, die ägyptische Initiative zu akzeptieren! Es ist ein Problem des Volkes,
nicht nur für die Palästinenser, sondern auch für die Israelis. Es ist eine kritische
Situation für beide Seiten. Ich bin noch hoffnungsvoll, dass man zu einer Waffenruhe
von langer Dauer gelangt.“
Beide Seiten hatten sich in Kairo eigentlich
auf eine langfristige Waffenruhe verständigen wollen. Bis Dienstagabend war eine Feuerpause
vereinbart worden, über deren Verlängerung man entscheiden wollte. Nach dem Beschuss
aus Gaza startete die israelische Luftwaffe neue Angriffe auf den Gazastreifen. Dabei
wurde ein Kind getötet. Über 2.000 Palästinenser kamen in dem seit Anfang Juli dauernden
Konflikt bislang ums Leben, auf israelischer Seite waren es über 60 Menschen.