Irak: Kirchenführer rufen Christen zum Bleiben auf
Mehrere Patriarchen christlicher Ostkirchen haben gemeinsam die Übergriffe auf Christen
in verschiedenen Ländern des Nahen Ostens verurteilt. Bei einem Solidaritätsbesuch
am Mittwoch im nordirakischen Erbil riefen sie laut der staatlichen libanesischen
Nachrichtenagentur NNA die Christen auf, in ihren Heimatländern zu bleiben. Maroniten-Patriarch
Béchara Boutros Rai kritisierte bei seiner Abreise in Beirut zudem internationale
Großmächte und die arabischen Staaten, sie hätten Christen im Irak, in Syrien und
anderen Ländern der Region nicht unterstützt.
Zu der Delegation gehören neben
Patriarch Béchara Rai der melkitische Patriarch von Antiochien, Gregorius III. Laham,
der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Joseph III. Younan und der syrisch-orthodoxe
Patriarch Ignatius Ephrem II. In Erbil wollten sie mit dem chaldäischen Patriarchen
Louis Raphael I. Sako aus Bagdad zusammenzutreffen.
Rai sagte laut NNA weiter,
er wolle sich mit dem libanesischen Hisbollah-Führer Sayyed Hassan Nasrallah treffen,
um die Ausbreitung des Extremismus zu erörtern. Angesichts der Bedrohung durch die
Milizen des „Islamischen Staats“ gelte es, Einheit zu zeigen, so der Patriarch.