Kiews römisch-katholischer Erzbischof Petro Herkulan Malchuk setzt für eine langfristige
Lösung des Konflikts in der Ostukraine auf die Jugend des Landes. „Die Jugend will
einen Neubeginn, bei dem Begriffe wie Freund und Feind, hüben und drüben keine Rolle
mehr spielen", sagte Malchuk in einem Interview der österreichischen „Kleinen Zeitung".
Kern des Konflikts ist nach Ansicht des Erzbischofs, dass sich in der Ukraine viele
verschiedenen Ethnien auf der Suche nach einer eigenen nationalen Identität befänden.
Hier könnten auch die Kirchen ihren Beitrag zur Beruhigung der Lage leisten, so Malchuk.
Erfreulich sei, dass die Religionsgemeinschaften seit dem Ende des Kommunismus mehr
Zuspruch erlebten. - Insgesamt bekennt sich mehr als eine Million der 46 Millionen
Ukrainer zur römisch-katholischen Kirche. Weitere fünf Millionen gehören der ebenfalls
dem Papst unterstehenden griechisch-katholischen Kirche an. Die große Mehrheit der
Einwohner des Landes ist orthodox.