Irak: Malteser Hilfsdienst zur Lage der Vertriebenen
Die Zahl der Binnenvertriebenen im Irak ist in den letzten Tagen rasant gestiegen.
Darauf weist der Malteser Hilfsdienst hin. In weniger als einer Woche wurden über
200.000 Menschen durch die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ im Nordirak vertrieben,
die meisten von ihnen Christen. In Erbil, der Hauptstadt der autonomen Region Kurdistan,
seien in wenigen Tagen 24 improvisierte Lager entstanden, meistens auf Kirchengrundstücken
oder in Schulen, berichtet Oliver Hochedez, Leiter des Erkundungsteams der Malteser
in der nordirakischen Stadt. Nachbarschaftshilfe und viele freiwillige Helfer hätten
das Schlimmste bisher verhindert, doch ihre Kräfte seien erschöpft, so der Nothelfer.
Die größte Herausforderung stelle die Gesundheitsversorgung dar. Durch die Temperaturen
von bis zu 45 Grad und die beschwerliche Flucht zeigten viele Vertriebene Krankheitsbilder
wie Hitzschlag und Austrocknung, Durchfallerkrankungen und Hautinfektionen. Viele
der neu entstandenen Lager seien noch ganz ohne Gesundheits- und Wasserversorgung.
Das Nothilfeteam der Malteser will noch bis Mitte kommender Woche im Irak bleiben,
um Soforthilfemaßnahmen umzusetzen und weiteren Hilfebedarf zu identifizieren, hieß
es in der Aussendung.