Wieder eine Planänderung:
Papst Franziskus hätte bei dem Treffen mit der Ordensgemeinschaft „School of Love“
in Kkottongnae eine Vesper feiern solle, aber aus Zeitmangel wurde es dann doch nur
ein gemeinsames Ave Maria-Gebet. Er erklärte die Änderung des Treffens den vielen
Gläubigen, die den Papst und seine Lockerheit unterhaltend fanden:
„Wir
können heute nicht die Vesper gemeinsam beten, weil wir ein Zeitproblem haben. Wenn
wir nicht mit dem Helikopter rechtzeitig abheben, dann laufen wir Gefahr gegen die
Berge zu prallen. ... Darum werden wir gemeinsam nur beten, an die Mutter Gottes,
alle zusammen."
Im Publikum lachten die vielen Schwestern der Ordensgemeinschaft.
Männer waren kaum zu sehen im Auditorium der „School of Love“ in Kkottongnae. Papst
Franziskus dankte den 5.000 anwesenden Ordensleuten für die Verbreitung der Barmherzigkeit
Gottes und ermahnte sie zur Bescheidenheit, Reinheit und die Freude in den Mittelpunkt
des Ordenslebens zu stellen.
„Die feste Überzeugung, von Gott geliebt
zu sein, steht im Mittelpunkt eurer Berufung: für andere ein berührbares Zeichen der
Gegenwart des Reiches Gottes zu sein, ein Vorgeschmack der ewigen Freuden des Himmels.
Nur wenn unser Zeugnis freudig ist, werden wir Männer und Frauen für Christus interessieren.“
Durch
das Gebet und die Feier der Sakramente sollen die Gläubigen der Freude Ausdruck verleihen
und auch wenn die Freude im Leben nicht immer gleich groß sein kann, so sollen sie
immer versucht sein, die Freude als „Geheimnis der Barmherzigkeit“ zu betrachten.
Vor allem im Gemeinschaftsleben der Orden sei es wichtig, so der Papst die Freude
zu leben und weiterzugeben, um eben auch Schwierigkeiten und Schwächen überwinden
zu können. Um „unerschütterliche Barmherzigkeit“ innezuhaben und die „Vollkommenheit
der Nächstenliebe“ zu erreichen, müsse das Herz rein bleiben und motivierte so die
Geistlichen zur Enthaltung.
„Die Keuschheit bringt eure zielstrebige
Hingabe zur Liebe Gottes zum Ausdruck, der ‚die Kraft unserer Herzen‘ ist. Wir alle
wissen, was für ein persönliches und anspruchsvolles Engagement das zur Folge hat.“
Immer
wieder kam Papst Franziskus in seiner Ansprache auf das Thema der Bescheidenheit zurück,
erinnert, dass die Armut die höchste Form der Demut sei und die auch für das Glaubensleben
unerlässlich sei, denn Geistliche, die ein Gelübde der Armut sprechen, aber in Reichtum
leben wollen, seien lediglich Heuchler.
„Im gottgeweihten Leben ist
die Armut beides, eine „Mauer“ und eine „Mutter“. Sie ist eine „Mauer“, weil sie das
gottgeweihte Leben schützt, und sie ist eine „Mutter“, weil sie zu wachsen hilft und
entlang des richtigen Weges führt.“