2014-08-13 14:48:05

Vatikan-Erzbischof: „Ein zweites Ruanda verhindern!“


RealAudioMP3 Der Vatikan-Beobachter bei der UNO in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, fordert ein entschlossenes Vorgehen der Weltgemeinschaft, um die IS-Terroristen im Irak zu stoppen. Gegenüber Radio Vatikan kommentierte er den Papstbrief an die UNO an diesem Mittwoch so:

„Mir kommen da die ganzen Debatten in den Sinn, die es damals gab, als die Gewalt zwischen Hutu und Tutsi in Ruanda losging. Das war doch eine ähnliche Situation zu der, die wir heute im Nordirak erleben. Da wurden Menschen abgeschlachtet, andere wurden zur Flucht gezwungen, und die internationale Gemeinschaft diskutierte, ohne irgendetwas Konkretes zu tun. Und in all den Jahren seitdem haben wir uns jedes Jahr feierlich getroffen, um an diesen Völkermord zu erinnern und Mea Culpa zu sagen, weil wir nicht entschieden gehandelt hatten.“

Schon vor kurzem hatte Erzbischof Tomasi Radio Vatikan gegenüber geurteilt, im Nordirak sei „eine Militäraktion jetzt vielleicht nötig“, um die Dschihad-Terroristen zu stoppen.

„Der Papst fordert jetzt sehr explizit, erstens, sofortige humanitäre Hilfe – und zweitens, alles Mögliche zu tun, um weitere Gewalt zu verhindern. Mich hat diese Formulierung getroffen, mit der er sagt, die Lage sei so tragisch, dass die internationale Gemeinschaft zum Handeln ‚gezwungen’ sei. Tatsächlich lesen wir in der Charta der Vereinten Nationen in Artikel 42 sehr klar, dass die Staatengemeinschaft die Verantwortung hat, Schutz auch mit Gewalt zu gewähren, wenn ein Staat oder örtliche Behörden dazu nicht in der Lage oder willens sind, und wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind – um Übel zu verhindern, wie wir sie in diesen Tagen in Nordirak sehen. Außerdem sollte alles getan werden, um Waffenlieferungen und Geld an das "Kalifat", diesen Phantomstaat, zu stoppen!“

(rv 13.08.2014 sk)







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