Protestantische Christen in der Ostukraine sind nach Informationen des Evangelischen
Pressedienstes (epd) und des deutschen Missionswerks „Licht im Osten“ zunehmend Repressalien
russischer Separatisten ausgesetzt. Viele Baptisten müssten ihre Häuser verlassen,
ihre Kirchengebäude würden beschlagnahmt, Gottesdienste verboten, sagte „Licht im
Osten“-Leiter Joachim Lange dem epd am Wochenende. Einzelne Christen seien sogar getötet
worden.
Eine christliche Universität in der Millionenstadt Donezk sei von den
Separatisten besetzt worden. Zudem hätten Militante in der Stadt ein überkonfessionelles
Gebetszelt zerstört. Hintergrund sei die unter Russen weit verbreitete Auffassung,
protestantisches Christentum sei westlich und habe deshalb im Umfeld des orthodox
geprägten Russland nichts verloren. Der ukrainische Baptistenbund hat nach eigenen
Angaben 2.700 Gemeinden mit 121.000 Mitgliedern.
Der Streit um die Ostukraine
hat nach Langes Angaben auch einen Keil zwischen den Verband der Pfingstgemeinden
der Ukraine und den Russlands getrieben. Bei einer internationalen Konferenz im Frühjahr
in Jerusalem hätten sich beide Seiten nicht auf ein gemeinsames Wort zur Lage in der
Ostukraine einigen können. Die Kämpfe in dem osteuropäischen Land hatten Mitte April
begonnen.