2014-08-10 14:41:51

Filoni: „Islamischer Staat" ist Folge des Einmarschs der Amerikaner im Irak


Der Vormarsch der Terrorgruppe „Islamischer Staat" im Irak ist eine Folge des Krieges der USA gegen das Land im Jahr 2003. Das denkt der päpstliche Sondergesandte für den Irak, Kardinal Fernando Filoni. Papst Johannes Paul II. habe die politisch Verantwortlichen damals zum Frieden ermahnt, aber vergeblich. „Deshalb leiden wir heute unter diesen Konsequenzen" sagte Filoni in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „Avvenire" von diesem Sonntag. Dieser Krieg sei „ein Fehler" gewesen, und seither habe sich die Lage im Irak nie wieder verbessert, in vieler Hinsicht sogar verschlechtert, so der Kurienkardinal. Filoni war zum Zeitpunkt des Einmarsches der US-amerikanischen Truppen päpstliche Nuntius in Bagdad und harrte dort als einziger ausländischer Botschafter während der Bombardements aus. Trotz Papst Johannes Pauls ausdrücklichem Nein zum Irak-Krieg unterstützten damals in den USA zahlreiche prominente Katholiken den Feldzug öffentlich. Kardinal Filoni wird in den kommenden Tagen als persönlicher Abgesandter von Papst Franziskus in die autonome Region Kurdistan im Nordirak reisen, wo die meisten geflohenen Christen Zuflucht gefunden haben.

(kap/rv 10.08.2014 gs)








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