2014-08-09 13:18:09

Papst live im argentinischen Pfarrei-Radio


RealAudioMP3 Papst Franziskus hat erstmals seit seinem Amtsantritt ein Live-Interview im Radio gegeben. Am Freitagabend war er per Telefon bei einer Live-Sendung des argentinischen Pfarreien-Radios „Virgen del Carmen“ von Campo Gallo zugeschaltet. Dabei antwortete der Papst auf eine Reihe von Fragen des Moderators, eines Priesters. Unter anderem ging es darum, ob man es in Argentinien – und allgemein in Lateinamerika – nicht manchmal mit der Marienverehrung übertreibe.

„Unser Volk täuscht sich nicht, es betet nur Gott an, den Vater, Sohn und Heiligen Geist. Aber zusammen mit dieser Gottesanbetung weiß es, dass Jesus uns eine Mutter gegeben hat, damit sie uns schützt. Unser Volk betet nicht die Jungfrau Maria an, sondern es liebt und ehrt sie, wie wir alle unsere Mamma lieben und ehren. Die Marienverehrung ist keine Anbetung, sie ist die Liebe, die Kinder für ihre Mutter haben. Das ist so etwas wie der Kern der Volksfrömmigkeit in Lateinamerika. Ein Kind ohne Mutter hat eine verstümmelte Seele.“

Der Papst ging auch auf das Thema Einheit und Ausübung von Macht ein. Was der Kirche, aber auch „der Nation und den Völkern“, am meisten schade, sei „destruktive Kritik“ von innen. So etwas sei „nicht christlich“, sagte der Papst. „Es wird immer Streitereien geben, es wird immer Spaltungen geben, es geht darum, sie nicht wachsen zu lassen.“ Wo es nicht gelinge, Meinungsverschiedenheiten auf geschwisterliche Art zu regeln, gelte es „über diese Sachen zu reden, aber mit Gott“. Das Entscheidende an der Kirche machte er darin aus, dass sie „immer auf dem Weg“ sei.

„Der Weg ist das Bild dessen, was Kirche ist. Die Kirche pilgert! Jesus hat eine Kirche gegründet, die unterwegs ist, eine vorwärtsgehende Kirche. Wenn die Kirche stillsteht, hört sie auf, Kirche zu sein, und wird zu einer Vereinigung bürgerlichen Rechts. Unsere Kirche ist eine Kirche des Hinausgehens, und zwar in doppelter Hinsicht: Hinausgehen zu Gott, mit der Anbetung und dem Gebet; und Hinausgehen zu den Brüdern, um ihnen beizustehen und sie zu begleiten. Wenn eine christliche Gemeinschaft sich nicht bewegt, dann wird diese Kirche todkrank, und man muss sie rasch wiederbeleben!“

(rv 09.08.2014 sk)








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