2014-08-08 13:35:51

D: Unrechtsbewusstsein bei Leihmutter-Debatte schaffen


RealAudioMP3 Die australischen Kinderschutzbehörden ermitteln nach Medienberichten gegen die genetischen Eltern von in Thailand geborenen Leihmutter-Zwillingen. Es gehe um die Sicherheit und das Wohlergehen des sieben Monate alten Mädchens in der Obhut des Ehepaars, sagte ein Sprecher der Behörde dem Sender ABC am Mittwoch. In Deutschland könnte ein Fall wie jener in Thailand wohl nicht passieren, so Verena Bentele, Behinderten-Beauftragte der Bundesregierung, im Gespräch mit dem Münchner Kirchenradio. Der Fall der Zwillinge macht weiterhin internationale Schlagzeilen. Die thailändische Leihmutter wirft dem 56-jährigen Australier und seiner Frau vor, den herzkranken Zwilling des Mädchens, Baby Gammy, im Stich gelassen zu haben. Der Junge hat Down-Syndrom. Er lebt bei der Leihmutter. Die biologischen Eltern bestreiten die Vorwürfe, sie hätten das Kind einfach in Thailand zurückgelassen. Bentele:

„Wir alle brauchen eine hohe Sensibilisierung, um eine Aufmerksamkeit dafür zu schaffen und auch ein Unrechtsbewusstsein zu bilden, weil es aus meiner Sicht um ein Unrecht geht. Man kann sich nicht von zwei Kindern, von denen man vorher wusste, nur das eine auswählen. Wenn unsere Gesellschaft so wenig offen ist, dann ist es kein gutes Zeichen für unsere Gesellschaft.“

Menschen mit Behinderung bilden weiterhin eine Randgruppe. Eine „Einbindung in die Gesellschaft“ scheint nur auf den Papier zu existieren.

„Ich sage aber so, Inklusion geschieht nicht nur auf dem Papier. Das passiert schon in der Arbeitswelt und in Schulen. Doch in der Darstellung werden oft die Negativ-Beispiele präsentiert und nicht die positiven Beispiele. Daher haben viele bei diesem Thema Ängste, weil sie keine positive Bilder und Emotionen verknüpfen.“
(welt-online/muenchner kirchennachrichten 08.08.2014 mg)







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