Papstpredigt: „Am konkreten Menschen Jesus können wir kapieren,
was Gott eigentlich meint"
Papst Franziskus
feierte an diesem Dienstagabend gemeinsam mit den 50.000 Messdienerinnen und Messdienern,
die zur Wallfahrt nach Rom gekommen waren, die Vesper. Während der Feier wurde eine
Lesung aus dem Galaterbrief gelesen, Gal 4:4-5: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte
Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die
freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen.“ Über
diese Verse predigte Papst Franziskus im Anschluss, das erste Mal in seinem Pontifikat
auf deutsch.
Die Predigt des Papstes: Das Wort des heiligen Paulus aus
dem Galaterbrief, das wir eben gehört haben, lässt uns aufhorchen. Die Zeit ist reif,
sagt Paulus. Jetzt macht Gott Ernst. Was Gott den Menschen schon immer mit den Worten
der Propheten sagen will, das macht er nun an einem schlagenden Beispiel deutlich.
Gott macht uns klar, dass er der gute Vater ist. Und wie macht er das? Dadurch, dass
er seinen Sohn Mensch werden lässt. An diesem konkreten Menschen Jesus können wir
kapieren, was Gott eigentlich meint. Er will Menschen, die frei sind, weil sie sich
als Kinder eines guten Vaters immer geborgen wissen.
Um dies zu verwirklichen,
braucht Gott nur einen Menschen. Er braucht eine Frau, eine Mutter, die seinen Sohn
als Mensch zur Welt bringt. Das ist die Jungfrau Maria, die wir mit dieser Vesper
heute Abend ehren. Sie war ganz frei. In ihrer Freiheit hat sie Ja gesagt. Sie hat
für immer das Gute getan. So hat sie Gott und den Menschen gedient. Sie hat so Gott
und den Menschen gedient. Halten wir uns ihr Beispiel vor Augen, wenn wir wissen wollen,
was Gott von uns als seinen Kindern eigentlich erwartet.