Eine Geschichte, die
die Welt berührt. Soziale Netzwerke teilen die herzzerreißende Geschichte von Baby
Gammy, ein Drama, das auf sehr viel Unverständnis und Entsetzen stößt und viele Menschen
zum Nachdenken anregt über die Entwicklung unserer heutigen Gesellschaft. Es ist
die Geschichte von Baby Gammy, das von einer thailändischen Leihmutter zur Welt gebracht
wurde. Ein australische Paar hat die Leihmutter mit dem Baby Gammy sitzen lassen,
weil es Down Syndrom hat und nur dessen gesunde Zwillingsschwester mitgenommen. Filippo
Maria Boscia ist Dozent an der Bioethischen Universität in Bari und Präsident der
katholischen Ärzte in Italien. Radio Vatikan sagte er, dass die Macht der Entscheidung
über die Natur eine Gefahr sei:
„Wenn die Technik uns in dem Glauben
lässt, das alles möglich sei, dann interpretiert man dies nach dem Motto ‚Alles ist
mir gegeben‘ und der eigene Wunsch wird zu einem Recht. Und infolge dessen will man
dann auch mit Gewalt dieses Recht auf jeden sozialen Bereich ausweiten. In diesem
Moment, sind wir in einer gewissen Hysterie des Fortschritts angekommen. Das Recht
auf Kinder wird ein Recht auf perfekte Kinder. Also, heißt das, das dieser Grundeffekt
dann vorherrscht, wenn die Wissenschaft und die Technik dafür verwendet wird um Kinder
zu zeugen und es lässt einen gewissen Freiraum für Freiheiten und eine neue Herrschaft
über die Natur. Die Leihmutter war jedoch das Kind konzentriert und das ist der wichtige
Punkt. Es ist wichtig, dass auf der ganzen Welt dieses Bewusstsein verbreitet wird,
dass in dem Moment der Fortpflanzung, es nicht nur um Mann und Frau geht, sondern
um beiden und um deren gemeinsame Entscheidung. Es gibt aber eben die wichtige dritte
Komponente und das ist das Embryo.“
Rund 10.000 Euro zahlte das
nicht identifizierte Paar an die 21-jährige Thailänderin. Sie wurde mit Zwillingen
schwanger. Als sich während der Schwangerschaft zeigte, dass eines der Kinder das
Down Syndrom hat wollte das Paar die Abtreibung. Die Leihmutter habe sich aufgrund
ihres buddhistischen Glaubens jedoch geweigert. Zahlreiche Australier haben inzwischen
angeboten, Baby Gammy zu adoptieren und Spender hätten bereits mehr als 140.000 Dollar
auf der Fundraising-Homepage gesammelt, weil der Junge wegen eines Lochs im Herzen
dringend eine Operation brauche, welche die Leihmutter sich aber nicht leisten könne.
Selbst Regierungschef Tony Abbott äußerte sich am Samstag: "Eine sehr traurige Geschichte."
Auch Papst Franziskus verteidigt immer wieder die Embryos – denn sie sind die unmündigen
und verwundbarsten unserer Gesellschaft und wir dürfen nicht auf sie vergessen.
„Hier
ist genau das passiert. Das Kind wurde aber bereits geboren. Aber es gibt beispielsweise
Zentren in Italien, wo ein Embryo mit Down Syndrom im dritten Monat erkannt und abgetrieben
wird, bevor es auf die Welt kommt, damit nur gesunde Kinder auf die Welt kommen. In
Mailand hätte ein Kind abgetrieben werden sollen und dieses war dann aber gesund.“
Medienberichten
zufolge ist der sechs Monate alte Junge inzwischen an einer Lungenentzündung erkrankt.
In Bangkok wird er nun behandelt. Vielleicht kann das Kind ein wichtiges Zeichen unserer
Gesellschaft sein, so der italienische Arzt.
“Ich hoffe, dass viele
Paare weltweit so mutig sein können wie diese thailändische Frau. Vielleicht ist dieses
Kind ein glaubwürdiger Zeuge des Lebens und nicht ein „Fehler“ der Technik.“
In
Thailand sind Leihmutterschaften erlaubt, aber eben aufgrund der ethischen und gesundheitlichen
Risiken umstritten. In Thailand hat sich ein regelrechter Markt dafür entwickelt,
weil es in vielen Ländern verboten ist. Laut der Vermittlungsagentur Surrogacy Australia
tragen derzeit rund 400 Frauen Kinder allein für australische Paare aus.