2014-08-02 11:15:09

Richtlinien für kirchlichen Umgang mit Geld angekündigt


Die vatikanische Ordenskongregation veröffentlicht in den nächsten Tagen Richtlinien für den Umgang geistlicher Institutionen mit wirtschaftlichen Gütern, Besitz und mit Geld. Das kündigte der Präfekt der Kongregation, der Brasilianer Joao Braz de Aviz an diesem Freitag an in einem Interview mit der Vatikanzeitung „Osservatore Romano" an. In einer Welt, die von der „Logik des Marktes" beherrscht sei, müsse das Evangelium das grundlegende Kriterium für wirtschaftliches Handeln sein. Das setze nicht nur eine neue Sensibilisierung und einen Mentalitätswandel voraus, sondern verlange auch entsprechende Sachkenntnisse, Ausbildung und Erfahrung.

„Wir leben in einer Kultur, die den Kapitalismus als das Gesetz betrachtet, das den Umgang mit Geld bestimmt. Für Ordensleute darf das nicht so sein", betonte der Kardinal. Dies sei jedoch bislang nicht immer der Fall, im Gegenteil rangiere das Evangelium in vielen Fällen erst an zweiter Stelle. Zu diesem Zweck hatte die Kongregation bereits im März auf Anraten des Papstes in der römischen Franziskaner-Universität „Antonianum" zu einer Expertentagung über den Umgang der Orden mit ihrem materiellen Besitz eingeladen. Daran hatten 600 Wirtschafts-, Finanz- und Organisationsfachleute erschienen. Das neue Dokument geht auf deren Anregung zurück.

In einer eigenen Botschaft an die Konferenz hatte Papst Franziskus die katholischen Ordensgemeinschaften zu mehr Transparenz in Finanz- und Verwaltungsangelegenheiten aufgerufen. Das gelte umso mehr, als sie auch heute noch in den Augen von Kirche und Welt „Vorposten" im Einsatz für die Armen und im Kampf gegen materielle, moralische und geistigen Nöte seien.


(kipa 02.08.2014 ord)








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