2014-08-01 14:41:39

Patriarch Twal: Ohne Hoffnung kein Frieden in Gaza


Ein Waffenstillstand ist nutzlos, wenn Gaza ein Land der Verzweifelten bleibt. Das sagte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, im Gespräch mit dem Fides-Dienst. „Es hat den Anschein, als ob man Gaza zu einer Fabrik der Verzweifelten machen will, die dann leicht zu Extremisten werden, die zu allem bereit sind”, so der Lateinische Patriarch von Jerusalem. Er äußerte sich zu der schwierigen Lage und seinen Zweifeln an einer langfristigen positiven Auswirkung der vorübergehenden Einstellung der militärischen Operationen auf der Grundlage der Vereinbarungen zwischen Israel und Hamas. Nach Ansicht des Patriarchen müssen strukturelle Bedingungen überwunden werden, die blinden Hass hervorbringen, darunter auch das Embargo: „Auch die Tunnel in Gaza“, so Erzbischof Twal, „sind in gewisser Weise ein Produkt des Embargos: wenn diese Belagerung beendet wird und Straßen geöffnet werden, wenn Menschen und Waren sich frei fortbewegen können und der Fischfang vor Gaza liberalisiert wird, dann wird alles an der Erdoberfläche geschehen und niemand wird unterirdische Tunnel brauchen.“

Nach Ansicht Twals mache der blinde Wille zur Vernichtung des Feindes Gaza zum Opferlamm: er erinnerte daran, dass etwa 70 Prozent der Opfer Frauen und Kinder seien. „Und es gibt auch zu denken, dass die Hamas für die Menschen neben den vielen Tunneln keine unterirdischen Bunker für die Menschen gebaut hat“, fügt er an.

(fides 01.08.2014 mg)







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