Nach den jüngsten Bombenanschlägen mahnt der Vorsitzende der Bischöfe, Erzbischof
Luis Augusto Castro Quiroga, zu Gewaltverzicht. Kardinal Christoph Schönborn aus Wien
engagiert sich ebenso im Rahmen des „Barmherzigkeits-Kongresses“ für Versöhnung im
lateinamerikanischen Land, berichtet Kathpress.
Nach Anschlägen der Rebellenorganisation
FARC sind die aktuellen Friedensbemühungen in Kolumbien in Gefahr geraten. Der neue
Vorsitzende der kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Castro Quiroga, rief
Regierung und Rebellen dazu auf, die jüngste Eskalation zu lösen, ohne den laufenden
Friedensprozess zu gefährden. An die FARC-Guerilla und die „Nationalen Befreiungsarmee“
(ELN) appellierte er, auf Gewaltakte zu verzichten. Kolumbien brauche nun einen auf
Dialog basierenden Frieden, sagte er bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.
Die
katholische Kirche nimmt bei den Gesprächen eine wesentliche Rolle ein. Regierung
und FARC haben die Kirche gebeten, bei der Auswahl von Opfern der grausamen Menschenrechtsverletzungen
mitzuwirken. Gesucht werden Menschen, die unter den Rebellengruppen und Milizen wie
auch unter den regulären Streitkräften gelitten haben. Die kolumbianische Bischofskonferenz
soll als unabhängige Institution gewährleisten, dass die von beiden Seiten aufgestellten
Kriterien bei der Auswahl der Opfervertreter eingehalten werden.
Schönborn
in Bogota
Der Beitrag der Kirche im Friedens- und Versöhnungsprozess
in Kolumbien gehört zu den zentralen Themen des dritten „Weltkongresses der göttlichen
Barmherzigkeit“, der vom 15. bis 19. August unter der Leitung des Wiener Erzbischofs
Christoph Schönborn in Bogota stattfindet. Neben Kardinälen und Theologen nehmen auch
Vertreter der Versöhnungskommission und der Opferverbände an der Versammlung teil,
die laut den Bischöfen des Landes eine „Plattform für die Heilung der Wunden des bewaffneten
Konfliktes“ zwischen der Regierung und den Guerilla-Einheiten werden soll.