2014-07-31 10:29:07

Syrien: Die „vergessene Katastrophe“


RealAudioMP3 Die „vergessenen Katastrophen“ stehen im Zentrum der Sommeraktion der Caritas International und der Diakonie Katastrophenhilfe: Während der Fokus der Aufmerksamkeit auf der Ukraine und Gaza, auf Nigeria und dem Irak liegt, wolle man dazu aufrufen, dass etwas in den Schatten geratene Leid der Syrer nicht zu vergessen.

Vera Jaschke ist für Caritas International in Freiburg für die Projekte im Nahen Osten verantwortlich, sie erläutert, was die Zunahme an Gewalt und Chaos in der Region für die Arbeit der Organisation bedeutet.

„Es bedeutet für uns, dass wir uns immer größeren Herausforderungen gegenüber sehen, weil die Menschen, die z.B. in den Nachbarländern Syriens gestrandet sind, teilweise seit Jahren gestrandet sind, keine Rücklagen mehr haben. Die Lebenssituation dort wird immer prekärer. Alles wird teurer eben aufgrund der vielen Menschen, die zuströmen, die bleiben, die keine Einkommensmöglichkeiten haben in einer Region, die wirtschaftlich sowieso zurzeit leidet. Also der Bedarf an humanitärer Hilfe wird immer größer, die Finanzmittel gehen gleichzeitig zurück und das stellt uns und unsere Partner vor Ort und natürlich auch die Menschen in Not vor enorme Herausforderungen.“

Dabei darf der Blick auch in Richtung nähere Zukunft gehen und leider gebe es auch hier wenig Hoffnung, sagt Vera Jaschke, denn die nächste starke Belastung sei bereits absehbar.

„Der neue Winter kommt und wir konnten aus finanziellen Gründen noch überhaupt keine Vorkehrungen treffen für diesen kommenden Winter. Wir haben derzeit keine Gelder dafür. Es stehen auch in absehbarer Zeit keine Gelder zur Verfügung. In den vergangenen beiden Wintern war der Niederschlag teilweise erheblich, es kam zu sintflutartigen Regenfällen, es kam zu Schnee in beiden Wintern. Ungewöhnlich für die Region, durchaus kommt das auch mal vor – und dem stehen die Menschen schutzlos gegenüber.“

Man wolle Schulprojekte unterstützen und Kindern die Möglichkeit geben, Kinder sein zu können und ihre Not wenigstens für Augenblicke hinter sich lassen können. Das alles müsse aber in den Hintergrund treten gegenüber der Grundversorgung und der Hygiene, um die es zuerst gehen müsse. Da bleibe die Bildung – und damit die Investition in die Zukunft - leider auf der Strecke.

(EB Freiburg 31.07.2014 ord)








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