Vatikan: Diplomatie aktiviert für Christen im Nahen Osten
Das vatikanische Staatssekretariat
hat allen beim Vatikan akkreditierten Botschaften eine „schriftliche Note“ zukommen
lassen, in der die Friedensappelle des Papstes zum Nahen Osten verfasst sind. Das
sagte gegenüber Radio Vatikan der vatikanische „Außenminister“, Erzbischof Dominique
Mamberti.
„Das Staatssekretariat verfolgt die Situation der Christen im
Nahen Osten mit großer Sorge. Die christlichen Gemeinden in jenen Regionen leiden
und können nichts dafür. Sie haben Angst, viele haben ihre Häuser verlassen und sind
auf der Flucht. Alleine im irakischen Mossul wurden etwa 30 Kirchen und Klöster besetzt.
Die Kreuze wurden entfernt. Seit vielen Jahren ist es das erste Mal, dass Sonntags
dort keine Gottesdienste gefeiert werden.“
Der Heilige Stuhl versuche durch
verschiedene Kanäle den verfolgten Christen beizustehen, so Erzbischof Mamberti. Besonders
der Papst sei persönlich sehr aktiv durch seine Friedensappelle und Gespräche mit
Kirchenvertretern und Autoritäten.
„Papst Franziskus hat auch materiell
geholfen, indem er vielen betroffenen Familien Geld zukommen ließ. Dies geschah mit
Hilfe des Päpstlichen Rates Cor Unum. Wir vom Staatssekretariat hingegen versuchen
durch diplomatische Kanäle zu helfen, indem wir mit den betreffenden Staaten sprechen.
Der Irak und andere Nationen im Nahen Osten werden dazu aufgerufen, ein Modell des
friedlichen Zusammenlebens zu sein zwischen den verschiedenen Gemeinschaften. Alles
andere wäre ein fatales und gefährliches Risiko für die Sicherheit der Welt.“
Neben
dem Irak und Syrien ist auch die Lage im Gazastreifen akut: Der Vatikan verfolge auch
dort die Geschehnisse mit großer Sorge, so der „Außenminister“ des Papstes.
„Die
Situation ist sehr tragisch und traurig. Es besteht das Risiko, dass wir uns an die
dortige Situation gewöhnen und fast schon als selbstverständlich betrachten, aber
das ist nicht richtig. Der Heilige Vater hat viele Appelle gerichtet und dazu aufgerufen,
für den Frieden zu beten. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um allen politischen
Verantwortlichen aufzurufen auf lokaler und internationaler Ebene etwas für den Frieden
zu unternehmen. Wie Papst Franziskus sagt, braucht man mehr Mut, um Frieden zu schaffen
als einen Krieg zu führen.“