2014-07-30 13:32:17

Vatikan: Diplomatie aktiviert für Christen im Nahen Osten


RealAudioMP3 Das vatikanische Staatssekretariat hat allen beim Vatikan akkreditierten Botschaften eine „schriftliche Note“ zukommen lassen, in der die Friedensappelle des Papstes zum Nahen Osten verfasst sind. Das sagte gegenüber Radio Vatikan der vatikanische „Außenminister“, Erzbischof Dominique Mamberti.

„Das Staatssekretariat verfolgt die Situation der Christen im Nahen Osten mit großer Sorge. Die christlichen Gemeinden in jenen Regionen leiden und können nichts dafür. Sie haben Angst, viele haben ihre Häuser verlassen und sind auf der Flucht. Alleine im irakischen Mossul wurden etwa 30 Kirchen und Klöster besetzt. Die Kreuze wurden entfernt. Seit vielen Jahren ist es das erste Mal, dass Sonntags dort keine Gottesdienste gefeiert werden.“

Der Heilige Stuhl versuche durch verschiedene Kanäle den verfolgten Christen beizustehen, so Erzbischof Mamberti. Besonders der Papst sei persönlich sehr aktiv durch seine Friedensappelle und Gespräche mit Kirchenvertretern und Autoritäten.

„Papst Franziskus hat auch materiell geholfen, indem er vielen betroffenen Familien Geld zukommen ließ. Dies geschah mit Hilfe des Päpstlichen Rates Cor Unum. Wir vom Staatssekretariat hingegen versuchen durch diplomatische Kanäle zu helfen, indem wir mit den betreffenden Staaten sprechen. Der Irak und andere Nationen im Nahen Osten werden dazu aufgerufen, ein Modell des friedlichen Zusammenlebens zu sein zwischen den verschiedenen Gemeinschaften. Alles andere wäre ein fatales und gefährliches Risiko für die Sicherheit der Welt.“

Neben dem Irak und Syrien ist auch die Lage im Gazastreifen akut: Der Vatikan verfolge auch dort die Geschehnisse mit großer Sorge, so der „Außenminister“ des Papstes.

„Die Situation ist sehr tragisch und traurig. Es besteht das Risiko, dass wir uns an die dortige Situation gewöhnen und fast schon als selbstverständlich betrachten, aber das ist nicht richtig. Der Heilige Vater hat viele Appelle gerichtet und dazu aufgerufen, für den Frieden zu beten. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um allen politischen Verantwortlichen aufzurufen auf lokaler und internationaler Ebene etwas für den Frieden zu unternehmen. Wie Papst Franziskus sagt, braucht man mehr Mut, um Frieden zu schaffen als einen Krieg zu führen.“

(rv 30.07.2014 mg)








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