Israel: Viele israelische Soldaten sind verunsichert und suchen nach der Wahrheit
Benjamin Roller
ist 20 Jahre alt, stammt aus der Nähe von Ravensburg und arbeitet seit zwölf Monaten
in einer Einrichtung für Holocaust-Überlebende in Israel, in der Grenzregion zum Libanon.
Am Donnerstag geht sein Freiwilliges Soziales Jahr dort zu Ende. Auch in „Zedakah“,
so heißt die Einrichtung, gab es schon Alarm und Bomben sind eingeschlagen. Benjamin
Roller im Gespräch mit Radio Vatikan:
"Wir haben zur Zeit Gäste im Haus,
die in der Nähe des Gaza-Streifens wohnen. Wir haben diese Rentner aufgenommen, weil
sie in der Zeit eines Raketenalarms nicht rechtzeitig in einen Schutzraum kommen können.
Sie haben zum Teil 70 bis 80 Alarme pro Tag. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass
das Raketenabwehrsystemeine Rakete nicht abfängt, sie dann einschlägt und die Menschen
dann nicht im Bunker sind."
Der junge Mann kam in den letzten Tagen auch
mit jungen israelischen Soldaten ins Gespräch. Welche Reaktionen gab es?
"Sehr
unterschiedliche Reaktionen. Die frommen jüdische Soldaten wissen natürlich, weil
sie die Thora kennen, dass alle Völker gegen Israel sein werden und sie nun seit 1948,
wo dieser Staat gegründet wurde, um dieses Land kämpfen müssen - im Unabhängigkeitskrieg,
dem Jom-Kippur-Krieg und jetzt gegen die Hamas im Gaza-Streifen. Bei der säkularen
und liberalen Bevölkerung ist es anders. Sie bauen ihr Leben nicht auf eine Religion,
sondern auf andere Dinge. Und diese versinken mehr und mehr in Hoffnungslosigkeit,
in einer Sinnlosigkeit und haben Fragen: Warum all dieses Leid, warum muss all das
geschehen, warum werden wir als Juden gehasst. Sie sind dadurch auch offen für das
Evangelium und suchen nach der Wahrheit."