Italien: Mordermittlungen gegen katholischen Priester fallengelassen
Nach 27 Jahren hat die italienische Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen gegen einen
katholischen Priester wegen des Verdachts auf Mordes eingestellt. Die Mailänder Ermittler
sollen den Geistlichen Don Antonio Costabile telefonisch um Entschuldigung für ihren
Irrtum gebeten haben. Das berichtete am Montag die italienische Zeitung „Corriere
della Sera“. Der Priester war verdächtigt worden, im Jahr 1987 im norditalienischen
Varese die Studentin Lidia Macchi erstochen zu haben, die er über katholische Pfadfinder
gekannt haben soll. Ein Tagebucheintrag der Ermordeten, in dem von „einer unmöglichen
Liebe“ die Rede war, soll diesen Verdacht genährt haben. Inzwischen gelte ein bereits
wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilter Straftäter als dringend tatverdächtig.
Don Antonio Costabile arbeitet in der Mailänder Bistumsverwaltung in einer führenden
Position.