D: Erzbischof Schick fordert Reduktion der deutschen Waffenindustrie
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat sich in einem Interview mit der Katholischen
Nachrichten-Agentur zur deutschen Rüstungsexport-Politik geäußert und eine Reduktion
der Waffenproduktion gefordert. „Wer Waffenproduktionen fördert, wird für Friedensinitiativen
unglaubwürdig“, sagte Schick.Durch eine Einschränkung der Produktion sowie des Handels
mit Waffen müssten ihm zufolge keineswegs Arbeitsplätze verloren gehen. Vielmehr müssten
die betroffenen Betriebe umgestaltet werden, um „Friedensinstrumente“, beispielsweise
landwirtschaftliche Geräte und technischen Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung in
Afrika, herstellen zu können.
Schick bezog sich in seiner Aussage auf eine
derzeit in Deutschland stattfindende Debatte, nachdem Bundeswirtschaftsminister Sigmar
Gabriel (SPD) angekündigt hatte, weniger Rüstungsexporte genehmigen zu wollen. Unionspolitiker,
darunter Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, sowie Gewerkschaftsvertreter kritisierten
dieses Vorhaben und wiesen in diesem Zusammenhang auf die 200.000 Arbeitsplätze in
der deutschen Rüstungsindustrie hin.