D: Caritas Präsident Neher mahnt zu fairer Flüchtlings-Politik
Die Caritas fordert eine fairere Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU. In
einem Interview der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom vergangenen Montag sagte der deutsche
Caritas-Präsident, Peter Neher, dass die Flüchtlingspolitik ein gemeinsames Anliegen
der gesamten EU sowie nationaler Regierungen sein müsse. Zudem kritisierte er die
sogenannte „Drittstaaten-Regelung“, nach der politisch verfolgte Personen, die über
einen für sie sicheren Drittstaat einreisen, nicht das Recht auf Asyl wegen politischer
Verfolgung geltend machen dürfen. Zudem bezeichnete Neher den Begriff Wirtschaftsflüchtlinge
als diskriminierend: „Wem kann man verdenken, wenn er in einer wirtschaftlichen Not
nach besseren Lebensbedingungen sucht?“
Der Caritas-Präsident forderte Politiker
dazu auf, Vorurteilen entgegenzutreten und mehr über Fluchtursachen zu informieren.
Beispielsweise dürften Asylbewerber in den ersten neun Monaten in der Regel weder
arbeiten noch den Landkreis verlassen. „Die Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen
kann nur wachsen, wenn Sie die einheimische Bevölkerung mitnehmen, deren Ängste aufgreifen
und gemeinsam nach Lösungen suchen“, so der Präsident des deutschen Caritas-Verbandes
in dem Interview.