2014-07-27 16:44:28

Ukraine: OSZE-Beobachter kommen nicht


Aus Sicherheitsgründen haben Beobachter der OSZE am Sonntag einen Besuch an der MH17-Absturzstelle in der Ostukraine abgesagt. Das teilte die Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der Ukraine über Twitter mit. „Vor Ort wird weiter gekämpft, wir können das Risiko nicht eingehen“, sagte der stellvertretende Leiter der Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der Schweizer Alexander Hug. Die Sicherheitslage sei „inakzeptabel für unsere unbewaffnete Beobachtermission“. Auch die unbewaffneten niederländischen und australischen Polizisten sagten einen geplanten Besuch an der Absturzstelle des malaysischen Passagierflugzeugs aus Sicherheitsgründen ab.

Im Absturzgebiet südöstlich von Donezk waren nach Angaben von Journalisten vor Ort Granateinschläge zu hören. In der Nähe der Unglücksstelle seien Panzer der ukrainischen Armee wie prorussischer Rebellen gesichtet worden. In einem Interview mit der Schweizer „SonntagsZeitung“ beschrieb Hug die Zusammenarbeit zwischen den OSZE-Beobachtern und den prorussischen Kräften als „besser, aber noch immer kompliziert“. Sobald es in Gespräche um die Absturzursache gehe, werde es „sehr sensitiv“. „Wir stehen jetzt täglich in Kontakt miteinander, um unseren Zugang zum Absturzort sicherzustellen“, sagte Hug. „Dadurch entstehen mehrmals täglich temporäre Waffenruhen, und das führt auf gewissen Achsen zu einer Stabilisierung.“ Das sei positiv.

Die prorussischen Separatisten hatten nach Angaben Malaysias zugesagt, ausländische Polizisten den Absturzort des malaysischen Passagierflugs im umkämpften Osten der Ukraine absichern zu lassen. Die Polizisten sollen den internationalen Ermittlern Schutz bieten.

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 17. Juli auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur mit 298 Menschen an Bord abgestürzt. Die Regierung in Kiew und die westlichen Staaten werfen den Separatisten vor, sie mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen zu haben.

(nzz 27.07.2014 mg)







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