Aus Sicherheitsgründen haben Beobachter der OSZE am Sonntag einen Besuch an der MH17-Absturzstelle
in der Ostukraine abgesagt. Das teilte die Mission der Organisation für Sicherheit
und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der Ukraine über Twitter mit. „Vor Ort wird
weiter gekämpft, wir können das Risiko nicht eingehen“, sagte der stellvertretende
Leiter der Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in
Europa (OSZE), der Schweizer Alexander Hug. Die Sicherheitslage sei „inakzeptabel
für unsere unbewaffnete Beobachtermission“. Auch die unbewaffneten niederländischen
und australischen Polizisten sagten einen geplanten Besuch an der Absturzstelle des
malaysischen Passagierflugzeugs aus Sicherheitsgründen ab.
Im Absturzgebiet
südöstlich von Donezk waren nach Angaben von Journalisten vor Ort Granateinschläge
zu hören. In der Nähe der Unglücksstelle seien Panzer der ukrainischen Armee wie prorussischer
Rebellen gesichtet worden. In einem Interview mit der Schweizer „SonntagsZeitung“
beschrieb Hug die Zusammenarbeit zwischen den OSZE-Beobachtern und den prorussischen
Kräften als „besser, aber noch immer kompliziert“. Sobald es in Gespräche um die Absturzursache
gehe, werde es „sehr sensitiv“. „Wir stehen jetzt täglich in Kontakt miteinander,
um unseren Zugang zum Absturzort sicherzustellen“, sagte Hug. „Dadurch entstehen mehrmals
täglich temporäre Waffenruhen, und das führt auf gewissen Achsen zu einer Stabilisierung.“
Das sei positiv.
Die prorussischen Separatisten hatten nach Angaben Malaysias
zugesagt, ausländische Polizisten den Absturzort des malaysischen Passagierflugs im
umkämpften Osten der Ukraine absichern zu lassen. Die Polizisten sollen den internationalen
Ermittlern Schutz bieten.
Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 17. Juli
auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur mit 298 Menschen an Bord abgestürzt. Die
Regierung in Kiew und die westlichen Staaten werfen den Separatisten vor, sie mit
einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen zu haben.