Die Regierung des Sudan verhängte einen Baustopp für christliche Kirchen. Demnach
habe der Religionsminister, Shalil Abdallah, angekündigt, keine neuen Genehmigungen
für den Bau von Kirchen ausstellen zu wollen. Als Begründung gab er an, dass Christen
die Minderheit im Land darstellten und es bereits „genug Kirchen“ gebe. Indes haben
christliche Organisationen einen derartigen Baustopp verurteilt. Die Organisation
„Christian Solidarity Worldwide“ wertet dieses Verbot als eine Verletzung der Glaubens-
und Religionsfreiheit. Der Generalsekretär des „Konzils sudanesischer Kirchen“, Kori
El Ramli, sagte dazu: „Wir sind Bürger des Sudan und laut der Verfassung stehen uns
Religionsfreiheit und ein Platz zum Beten zu“.
Zwar garantiere die Übergansverfassung
aus dem Jahr 2005 den im Sudan lebenden Christen eine Religionsfreiheit. Jedoch soll
der sudanesische Präsident, Omar al-Baschir, das Land zum Gottesstaat erklärt haben,
sagt der Weihbischof der Diözese Khartum, Daniel Adwok. Eine „Islamisierung der sudanesischen
Gesellschaft“ habe bereits begonnen, so der Bischof. „Die Unterdrückung von Christen
ist nichts Neues“. Vor allem sei in Bereichen wie Politik und Rechtssprechung eine
Diskriminierung von Christen zu erkennen.