Israel will vorerst keine neue 24-stündige Waffenruhe ausrufen. Die palästinensische
Hamas verletze die von ihr angekündigte Feuerpause selbst, sagte Regierungschef Benjamin
Netanjahu in einem Interview des US-Senders CNN. „Wir werden alles notwendige tun,
um unser Volk zu schützen“, sagte Netanjahu weiter. Die im Gazastreifen herrschende
Hamas hatte zuvor angekündigt, ab 13 Uhr eine 24-stündige humanitäre Waffenruhe einhalten
zu wollen.
Gemäß Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri vereinbarten die verschiedenen
„Widerstandsgruppen“ den Waffenstillstand auf Bitten der UNO. Am Morgen hatte Israel
eine zuvor ausgerufene einseitige Feuerpause wegen des anhaltenden Raketenbeschusses
durch die Hamas wieder aufgekündigt. Netanjahu machte in einer Erklärung zur Beendigung
der einseitigen Waffenruhe die Hamas wegen „des zynischen Gebrauchs der Einwohner
von Gaza als menschliche Schutzschilde“ für die zivilen Opfer der Angriffe verantwortlich.
Bei der knapp dreiwöchigen Militäroffensive sind mehr als 1.000 Palästinenser getötet
worden, der Großteil davon Zivilisten.
Israel hatte die zwölfstündige Kampfpause
von Samstag zunächst um vier und dann um weitere 24 Stunden verlängert, bevor die
Armee wegen der unablässigen Angriffe der Hamas die Wiederaufnahme ihres Einsatzes
verkündete. Nach der Aufkündigung der israelischen Waffenruhe wurden bei erneuten
Angriffen auf den Gazastreifen mindestens sieben Palästinenser getötet, wie der Sprecher
der palästinensischen Rettungskräfte, Aschraf al-Kudra, mitteilte.