2014-07-27 13:50:25

Angelus: „Krieg beraubt Zukunft unserer Kinder“


RealAudioMP3 Beim Angelusgebet an diesem 17. Sonntag im Jahreskreis ging der Papst auf das 100. Gedenkjahr zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges ein. Vor tausenden Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz warnte er, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Der heutige Mensch sei verpflichtet, aus den Fehlern der Geschichte zu lernen, so der Papst in seiner Ansprache. „Wir müssen stets den Erfordernissen des Friedens durch einen geduldigen und mutigen Dialog Vorrang geben“, so Franziskus bei seinem Mittagsgebet im Vatikan. Er erinnerte daran, das sein Vorgänger Benedikt XV. (1914-1922) den Ersten Weltkrieg als „sinnloses Gemetzel“ bezeichnet hatte. Zugleich forderte er Klugheit und Dialog zur Lösung der aktuellen Konflikte in Nahost, dem Irak und in der Ukraine.

Entschlossen auf dem Weg des Frieden vorangehen
„Ich rufe alle auf, weiter zu beten, damit der Herr den Völkern und den Verantwortlichen dieser Gebiete die Weisheit und die notwendige Kraft schenkt, um entschlossen auf dem Weg des Friedens voranzugehen. Im Mittelpunkt aller Entscheidungen dürfen niemals Sonderinteressen stehen, sondern das Gemeinwohl und die Achtung eines jeden Menschen: Alles ist mit dem Krieg verloren, und nichts verliert man mit dem Frieden!“ Damit wiederholte er einen Ausruf von Papst Pius XII. vom 24. August 1939, wenige Tage vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Es komme darauf an, „jeden Streit mit beharrlichem Dialog und mit Verhandlungen und mit der Kraft der Versöhnung anzugehen“, sagte der Papst vor mehreren Zehntausend Menschen auf dem Petersplatz.

Denkt an die Kinder!
„Nein zum Krieg!“, fügte der Papst an, der besonders der Kinder gedachte, denen die Zukunft geraubt werde. „Haltet ein! Ich bitte euch aus ganzem Herzen: es ist die Stunde, einzuhalten. Haltet ein, bitte!“ „Gerade die Kinder, die in Kriegssituationen verwickelt sind, werden getötet, verwundet oder verstümmelt. Sie werden Waisenkinder oder benutzen Kriegsgegenstände als Spielzeug. Sie können auch nicht Lachen. Jeder Krieg raubt ihnen die Hoffnung auf ein würdiges Leben und auf eine Zukunft.“

Der tragische Erste Weltkrieg, der am Montag vor 100 Jahren begann, habe Millionen Opfer gefordert und immense Zerstörungen verursacht, sagte der Papst vor mehreren Zehntausend Gläubigen auf dem Petersplatz. Er fügte hinzu, dass dieser Krieg „nach vier langen Jahren in einen sehr brüchigen Frieden“ einmündete.

Katechese: Der wahre Schatz
Die Katechese zum Angelusgebet bezog sich auf das Tagesevangelium und zwar dem Schluss des Kapitels aus dem Matthäusevangelium, das der Evangelist den Gleichnissen vom Reich Gottes gewidmet hat (Mt 13,44-52). Darin ist das Gleichnis vom verborgenen Schatz im Acker sowie von der kostbaren Perle beschrieben. Dazu der Papst: „Der Schatz und die Perle sind mehr wert als alles andere. Das hatten auch die Händler gemerkt und waren bereit, alles andere aufzugeben, um es zu haben.“ Dies sei auch mit dem Reich Gottes so: „Wer dieses Reich findet, verspürt keine Zweifel und weiß, dass es das Ziel unseres Strebens ist. Wer Jesus kennt und ihm persönlich begegnetist, ist fasziniert, angezogen von so großer Güte, von so viel Wahrheit, von so viel Schönheit, und alles in einer großen Demut und Einfachheit. Jesus suchen, Jesus finden: das ist der große Schatz!“

Gerade heilige Menschen hätten in der Frohen Botschaft diesen Schatz gefunden, so der Papst weiter und nannte seinen Namensgeber, den heiligen Franz von Assisi. Der sei zuerst ein „lauwarmer Christ“ gewesen, bis er dann eines Tages durch das Evangelium den wahren und lebendigen Jesus erkannt habe. Der „reiche Franziskus“ habe daraufhin alles aufgegeben und verlassen, um sein Leben Gott zu widmen. „So verlässt er alles, weil er das gefunden hat, was Sinn, Freude und Licht schenkt“, so der Papst. Erneut rief er dazu auf, die Bibel zu lesen und immer ein kleines Taschenbuch-Evangelium bei sich zu haben. „Die Freude dessen, der das Reich Gottes gefunden hat, ist sichtbar. Der Christ kann seinen Glauben nicht verborgen halten: es scheint in ihm bei allem die Liebe Gottes durch, die er dem Menschen durch Jesus geschenkt hat.“

(rv/kna 27.07.2014 mg)







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