Vatikan prüft Verkürzung von Ehenichtigkeitsverfahren
Derzeit prüft der Vatikan konkrete Schritte für eine Verkürzung von kirchlichen Ehenichtigkeitsverfahren.
Das berichtet Kurienkardinal Francesco Coccopalmerio in einem Interview in der Freitagsausgabe
der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“. Eine Option sei, dass nur noch ein Richter
über die Ehenichtigkeit entscheide statt wie bislang ein Richterkollegium. Das solle
den Prozess vereinfachen und beschleunigen. Voraussichtlich werde der Ortsbischof
auch die Möglichkeit erhalten, unmittelbarer in die Verfahren einzugreifen, um deren
Beschleunigung herbeizuführen, so der italienische Kardinal. Bislang gäbe es jedoch
noch keine befriedigenden Ergebnisse. Das Thema werde auch bei der kommenden Familiensynode
im Oktober auf der Tagesordnung stehen.
Bislang müssen in der Regel ein Diözesangericht
und das Gericht der Kirchenprovinz übereinstimmend zu dem Ergebnis kommen, dass eine
Ehe ungültig ist. Bei abweichenden Urteilen oder Unklarheiten müssen die Fälle der
Römischen Rota vorgelegt werden, dem obersten Ehegericht im Vatikan. In der vatikanischen
Umfrage zu Ehe, Familie und Sexualität war im Januar auch um eine Stellungnahme zur
Straffung von Ehenichtigkeitsverfahren gebeten worden. (kna/adn 24.07.2014 no)