2014-07-25 12:37:27

D: Flughafenseelsorge ist gefragt


RealAudioMP3 Jeden Tag eine neue Schreckensnachricht über Flugzeugabstürze, Notlandungen und tote Passagiere. Sei es nun das Drama der niederländischen Maschine der Ukraine, der Absturz des taiwanischen Flugzeugs oder an diesem Freitag die Bestätigung des tödlichen Absturzes der Air Algerie in Mali. Eine wichtige Aufgabe vor Ort hat die Flughafenseelsorge. Diese ökumenische Einrichtung arbeitet mit katholischen und evangelischen Pfarrern, sowie mit Sozialpädagogen. Pater Heinz Goldkuhle ist Leiter der katholischen Flughafenseelsorge in Frankfurt und weiß, dass nicht jeder so einen Beruf ausführen könnte.

„Wunder können wir nicht bewirken, aber wir können Trost spenden. Indem wir sagen: Der Galube sagt, dass Menschen die in einem Unglück zum Opfer fallen, mit uns verbunden verbleiben. Durch bestimmte Andachtsformen und Ansprachen kann man Trost spenden. Auch wenn die Frage nach dem Warum nicht klärbar ist. Aber wir können es in Gottes Hand legen und sagen wir sind miteinander verbunden."
Im Tagesgeschäft kümmert sich die Flughafenseelsorge um Gottesdienste, Betriebsseelsorge für die vielen Mitarbeiter, die nicht selten Unterstützung suchen, meint der Pater. Eine weitere sehr wichtige Aufgabe ist die Unterstützung und Beobachtung bei der Abschiebungen von Migranten. Man nennt dies „Abschiebebeobachtung", die seit 2006 auch von Caritas und Diakonie vorgenommen werden darf, um die Polizei zu kontrolllieren. Die Fälle können sehr tragisch ausfallen, wenn Menschen in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden.

„Die Bundespolizei am Frankfurter Flughafen führt Flüchtlinge und Menschen aus anderen Ländern, deren Asylantrag abgelehnt worden ist, in ihre Heimat bzw. andere Länder zurück und sie berufen sich auf die Dublin 3 Gesetze (Anmerkung Redaktion: Recht auf Rückführung der Flüchtlinge, in das Nachbarland der Flüchtlinge) und wir arbeiten auch mit der deutschen Bischofskonferenz daran diese Gesetze zu bearbeiten."

Bei Unfällen oder Flugzeugabstürzen geht es dann um die Betreuung der Passagiere, Angehörigen und Angestellten. In den Niederlanden hatte der Kollege von Pfarrer Goldkuhle eine sehr schwierige Aufgabe in den letzten Tagen. Am Amsterdamer Flughafen Shiphol, wo die Boeing der Malaysia Airlines am Donnerstag gestartet war, gab es ein Blumenmeer, Kondolenzbächer, Stofftiere und Karten wurden niedergelegt. Die meisten der 298 Menschen die auf dem Flug MH17 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur in der Ukraine abgeschossen wurden, waren aus den Niederlanden. Hier hatte die Flughafenseelsorge alle Hände voll zu tun.

„Er hat uns gebeten bei unseren täglichen Gottesdiensten auch an die Verstorbenen und die Angehörigen zu denken und uns solidarisch mit den Menschen aus Amsterdam zu zeigen."

(rv 27.07.2014 no)









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