Seit Jahrzehnten tobt
der Bürgerkrieg in Kolumbien. Mitte August wollen Vertreter der FARC, die marxistisch
ausgerichtete Guerillabewegung, und kolumbianische Regierungsvertreter wieder über
eine Lösung des Konflikts verhandeln. Mit dabei ist auch die Katholische Kirche. Diese
setzt sich für eine Einbeziehung von Opfervertretern ein und soll mithelfen, 60 Menschen
auszuwählen, die stellvertretend für die geschätzten sechs Millionen Opfer des Bürgerkriegs
stehen. Monika Lauer Perez ist Kolumbien-Referentin beim Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat.
Sie sagt zur Bedeutung der Kirche bei den Friedensgesprächen:
„Sie wird
sicher respektiert, und zwar in einem Maße, in dem sonst kein anderer Akteur in Kolumbien
respektiert wird. Aber aus einer aktiven Vermittlerrolle hat die Kirche sich immer
zurückgehalten. Sie wollte das nicht, um sich nicht irgendwann mal Vorwürfe anhören
zu müssen, dass sie für die eine oder andere Partei Erleichterungen geschaffen hat.
Es ging der Kirche bisher immer darum, den Dialog aufrechtzuerhalten, also dafür zu
sorgen, dass dieser Dialog, der ja schon seit 2012 im Gang ist, nicht abreißt.“
Auf
die Frage, ob ein Ende der Spirale der Gewalt in Sicht ist, sagte Monika Lauer Perez
im Domradio:
„Ich hoffe es sehr. Bisher habe ich immer eher zu den Skeptikern
gehört, muss ich ganz ehrlich zugeben, obwohl ich es mir so sehr wünsche. Aber dieser
Schritt ist ein so bedeutender Schritt, dass zum ersten Mal wirklich die Hoffnung
überwiegt, dass es tatsächlich zu einem guten Ende kommen kann.“