Israel/Palästina: Waffenstillstand weiterhin unwahrscheinlich
Die Gewalt im Gaza-Streifen
dauert unvermindert an. Über 700 Menschen sollen seit Beginn des Militäreinsatzes
den Tod gefunden haben, über 4.500 wurden verletzt. Das berichten internationale Medien.
Auch nach dem Vermittlungsversuch von US-Außenminister John Kerry ist es unklar, ob
ein Waffenstillstand im Gaza-Streifen möglich ist. Kerry hatte sich zu Gesprächen
mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dem israelischen Regierungschef Benjamin
Netanjahu getroffen. Dabei seien, so Kerry, einige Fortschritte erreicht worden. Dagegen
erklärte ein Sprecher der Hamas, dass allenfalls eine vorübergehende Waffenruhe aus
humanitären Gründen möglich sei. Suleiman Abu Dayyeh stammt aus Beit Jala bei Bethlehem
und leitet die Palästina-Abteilung bei der Friedrich-Naumann-Stiftung in Berlin. Im
Domradio sagte Abbu Dayyeh:
„Ich denke, das Ziel der Palästinenser, in Gaza
ist, dass sie am Ende eine vollkommene Aufhebung der Blockade des Gazastreifens fordern
wollen. Sie wollen, dass die Grenze nach Israel geöffnet wird, sie wollen, dass die
Grenze nach Ägypten geöffnet wird, sie wollen wieder einen Hafen betreiben können,
so dass die Menschen im Gazastreifen ein normales Leben führen können, ohne alle zwei,
drei Jahre in einen Krieg einzutreten, weil sie eben in einem großen Gefängnis leben.
Diese Bedingungen sind bisher noch nicht geschaffen worden. Es ist schwierig, einen
Waffenstillstand zu erreichen.“