D/Irak: Wie kann den Christen im Irak geholfen werden?
Im Irak und in den
Grenzregionen zu den Nachbarstaaten sind viele Tausend Menschen auf der Flucht. In
Mossul wurden von den Rebellen mit dem Namen „Islamischer Staat" Kirchen und Klöster
verwüstet, die Häuser von Christen mit Zeichen markiert. In der nordirakischen Metropole
leben jetzt keine Christen mehr. Noch vergleichsweise ruhig ist die Situation in
der Diözese Erbil, wo kurdische Peschmerga [die kurdischen Milizen] auch die Christen
schützen und wohin sich viele Flüchtlinge geretten haben. In einem Brief schreibt
der chaldäische Patriarch von Bagdad, Louis Raphaël I. Sako, dass das Land am Abgrund
stehe. Er fordert alle Menschen im Irak, vor allem die gemäßigten Muslime auf, die
„menschliche, zivile und historische" Katastrophe zu beenden. André Stiefenhofer von
„Kirche in Not" berichtet gegenüber dem Domradio, wie die Menschen vor Ort unterstützt
werden:
„Wir haben in diesem Kurdengebiet in den vergangenen Jahren
sehr viele Strukturen geschaffen, also Kirchen, Gemeinderäume gebaut. Die Kirche vor
Ort hat durch diese Räume vor Ort eine Basis, in der sie nun auch den Flüchtlingen
helfen kann. Aber die Flüchtlingsströme sind natürlich gewaltig. Das sind Zehntausende,
Hunderttausende, die aus diesem Gebiet des sogenannten islamischen Staates hinausströmen.
Natürlich sind das nicht alles Christen. Aber die Kirche in Kurdistan versucht, allen
zu helfen. Die Kirche ist komplett überfordert. Wir versuchen, Hilfsgüter in das Gebiet
zu bringen. Wir versuchen, auch mit Soforthilfe zu helfen. Wir versuchen, denjenigen,
die das Ganze organisieren - das sind die Bischöfe und die Priester- zu helfen, unter
die Arme zu greifen. Da ist jetzt jede Menge Arbeit gefragt.“