2014-07-19 08:49:30

D: „Jeder hat das Recht auf Unerreichbarkeit!“


RealAudioMP3 „Weil die Arbeit nie aufhört, muss der Mensch immer wieder mit der Arbeit aufhören – zumindest im Urlaub und am Sonntag. Deshalb fordern wir eine ‚Kultur der Unerreichbarkeit’ als Teil einer neuen Arbeitsphilosophie.“ Mit diesen Worten appelliert der Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung vor allem an Arbeitgeber und Vorgesetzte, die jetzt beginnenden oder schon laufenden Ferienzeiten zu achten.

„Unser Forderung ist, dass sich Menschen, wenn sie Urlaub oder frei haben, auch wirklich frei sind von Arbeit“, sagt Bernd-M. Wehner, Bundesvorsitzender des Verbandes. „Das heißt, dass sie auch nicht per Handy für den Arbeitgeber erreichbar sind oder meinen, sie müssten Emails bearbeiten und Ähnliches.“

Jeder habe ein Recht auf Unerreichbarkeit – und das müsse man akzeptieren. „Man hat ja schon den Eindruck, dass Leute das Gefühl haben, dass ohne sie gar nichts mehr läuft. Das Problem ist, dass moderne Medien jeden überall erreichbar machen. Das verhindert letztlich auch das notwendige Abschalten und fördert auch Burn-Out bei den Mitarbeitern.“

So habe sich Burn-Out und Stress zu Europas neuer Volkskrankheit entwickelt, die damit auch die Unternehmen belasteten. Zwischen 50 und 60 Prozent aller verlorenen Arbeitstage seien auf Stress zurück zu führen. Der wirtschaftliche Schaden dadurch liege bei geschätzten 20 Milliarden Euro jährlich – vor allem im personalintensiven Mittelstand, so Bernd-M. Wehner. Hirnforscher und Psychologen hätten längst festgestellt, wie wichtig Phasen der Absichtslosigkeit und des entspannten Nichtstuns seien. Und hier zitiert der Verband in seinem Aufruf den Ökonomen und Nachhaltigkeitsexperten Fred Luks: „Entspannen Sie sich. Das ist wahrscheinlich das Beste, was Sie zur Rettung der Welt beitragen können.“

(rv 19.07.2014 ord)








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