Im Syrienkonflikt wird nach Angaben von UN-Ermittlerin Carla Del Ponte auf beiden
Seiten systematisch gefoltert. Es lägen längst hinreichend Beweise für eine Anklageschrift
beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag vor, sagte die Angehörige der UN-Kommission
zu Menschenrechtsverletzungen in Syrien am Freitag im Deutschlandradio. Da dies aber
nicht geschehe, glaubten die Kämpfer bisher, sie stünden außerhalb jedes Gesetzes
und könnten machen, was sie wollten. Sie sei sicher, dass es weniger Opfer und Kriegsverbrechen
gäbe, wenn die Justiz tätig werde. Der internationalen Gemeinschaft warf Del Ponte
Versagen vor. Das gelte vor allem für den UN-Sicherheitsrat. Dort wäre der Ort gewesen,
um diesen Krieg zu beenden. Aber es sei nicht möglich gewesen, die Mitgliedstaaten
zu einer politischen Lösung zusammenzubringen.