Israel/Palästina: „Zurück an den Verhandlungstisch!“
Die Bodenoffensive
Israels im Gaza-Streifen fordert die ersten Opfer. Mehrere Palästinenser kamen durch
Panzerbeschuss ums Leben, bei der Operation starb auch ein israelischer Soldat. Die
Caritas Jerusalem bemüht sich darum, den Betroffenen zu gut wie möglich zu helfen.
Außerdem bereitet sie einen Aufruf an die gesamte Caritas vor, zur Hilfe zu kommen.
Pater Raed Abusahlia leitet die Caritas Jerusalem, er erklärt gegenüber Radio Vatikan,
was die Gewalt heute so besonders schlimm macht.
„Der Gaza-Streifen ist
nun schon mehr als zehn Jahre belagert und in den vergangenen acht Jahren ist es bereits
der dritte Krieg. Stellen Sie sich also eineinhalb Millionen Menschen im größten Gefängnis
unter offenem Himmel vor, die Arbeitslosigkeit liegt bei 50 Prozent, Elektrizität
gibt es drei bis vier Stunden pro Tag, es gibt kaum Trinkwasser, die Situation war
also schon vorher sehr schwierig.“
Man sei gegen jede Form von Gewalt und
verurteile selbstverständlich auch das Handeln von Hamas, so der Caritas-Chef weiter.
Man müsse aber auch die überlegene Militärmacht Israels bedenken. Es sei ein asymmetrischer
Krieg.
Unter den aktuellen Angriffen seien bisher 250 Häuser dort zerstört
worden, berichtet Abusahlia weiter, mehr als 1.000 Häuser seien beschädigt. Er spricht
insgesamt von 175 Toten, die das Bombardement der vergangenen Woche als Opfer gefordert
hatte, die meisten Zivilisten, darunter auch Kinder.
„Dieser Krieg bringt
niemandem etwas, hat keinen Sinn und ist sogar voller Wahnsinn in den Augen der ganzen
Welt. Beide Seiten müssen sobald wie möglich aufhören, um das Leben unschuldiger Menschen
in Gaza zu retten.“
Abusahlia macht sich keine Illusionen, auch das Ende
der Gewalt von beiden Seiten würde den Konflikt noch nicht lösen, der Grund dieses
Konfliktes sei die Besetzung: „Man muss an den Verhandlungstisch zurück und irgendeine
Lösung finden, um die Besatzung so bald wie möglich zu beenden.“