Caritas Internationalis
und weitere katholische Einrichtungen rufen die internationale Staatengemeinschaft
auf, den Kampf gegen Aids weiterzuführen und Schritte zur Tilgung dieser Krankheit
zu fördern. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Vertreter von Caritas Internationalis,
der Priester Robert Vitillo. Derzeit treffen sich katholische Organisationen in Melbourne,
um sich auf die 20. Internationale Aids-Konferenz vorzubereiten, die nächste Woche
in der australischen Metropole stattfindet. An dem Vortreffen nehmen auch Vertreter
anderer Konfessionen und Religionen teil.
„Uns geht es darum, die Arbeit
der katholischen Einrichtungen hervorzuheben, die sich um die Pflege von HIV-Kranken
kümmern. Wir tauschen unsere Erfahrungen und Meinungen aus und so stellen wir fest,
wie wirkungsvoll wir im Kampf gegen Aids sind. Für uns als katholische Institution
ist der Mensch wichtig, deshalb verfolgen wir nicht einfach kurzfristige Lösungen,
sondern wollen Resultate finden, die den Kranken zugutekommen und gleichzeitig das
Aids-Problem lösen.“
Caritas Internationalis arbeitet mit verschiedenen
lokalen Organisationen zusammen bei der Unterstützung von Aids-Kranken. Neben finanziellen
Mitteln gehe es auch darum, den Kranken pastoral beizustehen, fügt Vitillo hinzu.
Doch gehe es auch darum, den HI-Virus konkret zu bekämpfen.
„Wir konnten
einige Regierungen und Ärzte davon überzeugen, dass die Verbreitung von Kondomen das
Problem nicht löst. Ganz wichtig ist die Schulbildung. Da helfen wir mit, Schülern
die Bedeutung der zwischenmenschlichen Beziehungen aufzuzeigen. Und wir fördern auch
die Einstellung ,kein Sex vor der Ehe´.“
„Kein Sex vor der Ehe“ ein Ansinnen,
mit dem außerhalb der Kirche scheinbar wenig Staat zu machen ist. Doch wenn Vitillo
auf den schon zurückgelegten Weg blickt, erkennt er Anzeichen für einen allmählichen
Bewusstseinswandel. Er macht es am verwandten Thema der Treue in der Ehe fest.
„Seit
25 Jahren arbeite ich im Bereich der Aids-Bekämpfung. Am Anfang stieß ich auf viel
Widerstand – vor allem bei UNO-Experten – wenn ich von der traditionellen Ehe und
Treue sprach. Sie sagten mir, das sei doch gar nicht wissenschaftlich. Meine Antwort
lautet heute noch: Wenn zwei Eheleute treu sind, kann der HI-Virus nicht mehr weiter
verbreitet werden. Treue unterbindet die Ausbreitung des Virus nachweislich. Das wird
mehr und mehr auch von jungen Menschen verstanden, sogar von Regierungen. In mehreren
afrikanischen Ländern – z.B. Uganda und Kenia – fördert die Regierung diese Einstellung.“